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Die Chronik von 1938

Das Wappen der Herren von Brumby

1.Alter

Brumby ist schon sehr alt. Als erster Kirchenpatron von Brumby wird in Magdeburger Register der Abt der Klosters Berge, namens Bernhardus, damals schon der 11. in der Reihe, um 1051 genannt.

Seine zweite urkundliche Erwähnung findet es unter Pabst Lucius II, der alle Besitzungen des Klosters St. Johannis des Täufers in der Vorstadt von Magdeburg in seinen Schutz nimmt, darunter auch das Dorf Brumboio, ums Jahr 1144.

Eine Verwechslung mit dem Rittergute Brumby bei Alvensleben ist hier ausgeschlossen; denn dieses wird erst 1311 in einem Halberstädter Lehnsregister erwähnt und Brumbuge geschrieben.

Etwa um die gleiche Zeit wird unter Brumby in einem Prozess mit Nienburg (Saale) genannt. Mit der ersten urkundlichen Nennung rückt Brumby ins Licht der Geschichte; sein bestehen als Ort reicht natürlich Jahrhunderte weiter zurück in der Zeit.

2. Name

Über die Entstehung des Namens Brumby ist Bestimmtes nicht zu ergründen.Die Silbe by kommt noch in Barby und Steckby, Orten, die unweit Brumby liegen, vor.  Verschiedene Forscher wollen in by die Bezeichnung für Wegebiegung erkennen; Brum soll Brunnen bedeuten, sodass also Brumby ein Ort am Wegebogen eines Brunnens wäre.

Da die Silbe by noch vielfach in nordischen Ortsnamen auftritt, könnte es sein, dass nordische Abwanderer diese Namen nach hier verpflanzt hätten. Eine zweite Namensbedeutung ist folgende: by soll Platz, gekennzeichneten oder markierten Ort bedeuten.

Die Silbe Brum leitet man ab von Bram, das heißt Hecke. Brumby würde demnach ein durch eine Heckenpflanzung gekennzeichneter oder markierter Ort sein. Eine dritte Deutung leitet den Ortsnamen von einem adligen Geschlechte ab, den Herren von Brumby, dessen erster geschichtlicher Vertreter der 1158 erwähnte Rudolfus de Brumbeie ist.

Später treten auf Johann von Brumboi (1194) Rudolf, Gebhard und Johannes von Brumbuie (1209), Henricus de Brumbone (1242), Heyse und Berthold von Brumboio (1393), Bruno von Brumbey (1424), Gebhard von Brumby (1470).

Im Jahre 1478 verkaufter der Abt des Klosters Berge an Heinrich Brumby aus Magdeburg einen Hof in Diesdorf für 20 Schock alter Groschen. 1490 tritt wiederum ein Magdeburger namens Hans Brumby auf. Demnach haben seit der Zeit die Brumbys den Adel abgelegt, weil sie nach der Verfolgung des Templerordens, dem auch sie angehörten, wahrscheinlich verarmt waren.

Alle heutigen Träger dieses Namens führen ihren Stammbaum auf dieses alte Adelsgeschlecht zurück, das als Wappen ein steigendes Einhorn zeigt

Hier sei noch angeführt, was der Heimatforscher Reccius (Calbe a.d. Saale) über den Namen Brumby sagt. Aus dem Slavischen ist nach Docktor Vasmer (Berlin) der Name Brumby nicht zu deuten.

Er muss also germanisch oder deutsch sein. Die nordische Endung by geht erwiesenermaßen auf bu zurück und wird als Bau gedeutet. Auffallend ist, dass bei unfern by- Orten die urkundlich überlieferten Formen bogi, buje, buge, boge, boie, bone, bui und boi auftauchen. Man führte diese Vielheit auf Unsicherheit und Willkür der damaligen Schreiber zurück.

Das ist aber kaum glaubhaft; denn da die meisten dieser Urkunden in Magdeburg ausgestellt sind, kann man annehmen, dass dem Schreiber diese Orte aus eigener Anschauung bekannt waren und er die Namen lauttreu niedergeschrieben hat.

Demnach hat by mit dem Nordischen bu, von dem es abgeleitet werden müsste, nichts zu tun, sondern geht auf das Althochdeutsche bogo= Bogen zurück. Zu diesem bogo wird es ein verwandtes bugi gegeben haben. Die heutige, aus bugi entstandene Endung by bedeutet demnach Bogen. Da hier bei Brumby keine Flusskrümmung vorhanden war, wird es sich um eine Wegebiegung gehandelt haben, die vielleicht um ein stehendes Gewässer führte.

Mit buge oder bugi hängt auch Bucht zusammen. Ursprünglich nur der umlaufende Zaun buge oder bugi: später übertrug sich der Name auf dem eingezäunten Platz selbst ( Saubucht). So wird es auch in Brumby gewesen sein. Brumby ist also ein Ort an einem Wegebogen. Brum deutet auf Bram oder Hecke.

Brumby wäre demnach ein Ort an einem Wegebogen, umgeben von einem Gehege, das vielleicht aus Brombeeren bestand: denn diese wachsen noch heute hier gern und zahlreich.

3. Älteste Besiedelung

Es ist erklärlich, dass man auch in diese geschichtlich dunkle Zeit unseres Dorfes hineinleuchten möchte. Da geben uns Völkergeschichte und prähistorische Funde einigen Aufschluss.

Brumby ist in einer Senke erbaut, weil  da Wasser zur Stelle war. Von den alten Teichen und Seen sind nur noch zwei kleine Reste vorhanden, der Gänseteich und Amtsteich, und als Rinnsal Stockelgraben, Röte und Schlöte.

Im Schlosspark findet sich dann noch der mit Wasser gefüllte Wallgraben, heute der Feuerwehr ein willkommenes Wasserreservoir.

In grauer Vorzeit schon war die hiesige Gegend von Menschen besiedelt: denn hier fanden sie, was sie zum Leben brauchten, Wald und Wasser. Dass unsere Gegend früher Waldreich war, beweisen die Kohlenlager, die teils im Tage-, teils im Schachtbau genutzt werden.

Der Wald lieferte dem Menschen Wild, das Wasser Fische. Daher finden wir hier Spuren menschlichen Daseins, die Tausende von Jahren alt sind. Als Schünemanns Haus am neuen Friedhof gebaut wurde, grub man eine Amphore (Tongefäß) aus, die wohl 5000 Jahre alt ist.

Auf dem Elsenberge und am Fährwege wurden 1929 zwei Steinkistengräber mit Brandresten, Urnen und Beigaben freigelegt. An der Friedhofsmauer am Elsenberge fanden sich ebenfalls zwei Steinkisten. In der Kiesgrube am Wartenberge (hinter Kahse) entdeckte man viele Brandgruben, in denen die Vorzeitmenschen ihre Speisen zubereiteten.

Im Jahre 1934wurde in der Grundlage die Wohnstätte eines Fischers freigelegt. Tassen und Netzsenker fanden sich darin vor.

Beim Abräumen der neuen Kiesgrube am Fuchsberge legte man 1936 ebenfalls mehrereBrandgruben und 1938 mehrere Tongefäße frei. Diese Vorzeitmenschen mussten nordischen Eroberern weichen.

Im dritten christlichen Jahrhundert tritt der Name der Sachsen zunächst im nordwestlichen Deutschland auf.

Im fünften Jahrhundert u.Ztr. waren diese etwa bis zum Harze vorgedrungen, und allmählich hatten auch andere germanische Stämme die südlicher gelegenen Gegenden besiedelt.

Von festen Ansiedlungen, die ja nicht nach dem Geschmack unserer heidnischen Vorfahren waren, hören wir aus dieser Zeit noch nichts.

Im fünften Jahrhundert u.Ztr. begann eine große Völkerbewegung; die Slawen stießen von Osten her vor. Wenn auch wohl feststeht, dass im allgemeinen Elbe und Saale Deutsche und Slawen schieden, so ist gleichwohl anzunehmen, dass letztere mehrfach diese Flüsse überschritten und nach ihrer Eigenart feste Wohnsitze anlegten, woraus die Deutschen diese Gewohnheit lernten und gleichfalls übten.

Die Gründung von Städten und Dörfern in größerem Umfange beginnt jedenfalls erst in dieser Zeit, wo das Licht der Geschichte das Dunkel dieser Gegend erhellt. Das geschah der Zeit der Christianisierung des Sachsenlandes durch Karl den Großen. Die fortgesetzten Reibungen mit den vorgedrungenen Slawen an der Elbe nötigten Kaiser Heinrich I. zu einem Vorstoß gegen sie.

Sein Nachfolger Otto I. gründete in ihrer Bekehrung die Bistümer Havelberg und Brandenburg. Es ist anzunehmen, dass in diesem Kampfgewoge auch unsere Ortsniederlassung entstand, ob als slawische oder germanische Gründung, bleibt offen. Dem Namen nach ist sie germanischen Ursprungs.

4. Bauart

Brumby hat sehr krumme Straßen. Im großen und ganzen verlaufen sie in Form eines halben Ringes.

Drei solcher Straßenringe treten noch hervor: Erster Ring an neuer Schule und dem Schlosse entlang, zweiter über dem Sperlingsberg und dritter am neuen Friedhofe und dem Elsenberge vorbei.

Jetzt sind die Straßenringe mehrfach durch Querstraßen verbunden. Man nennt einen so gebauten Orteinen Rundling. Diese Bauweise führte man früher als slawische Eigenart an.

Da aber die Germanen die Anlage geschlossener Siedlungen erst von den Slawen lernten, werden sie anfangs auch die Form nachgeahmt haben. Man kann also aus der Bauweise eines Ortes nicht mit Sicherheit auf seine ersten Begründer schließen und etwa behaupten, Brumby seih aus diesem Grunde eine slawische Siedlung.

Auch Ortsnamen gewähren in dieser Hinsicht keinen sicheren Schlüssel. Wenngleich die Slawen ihren Ortsgründungen selbstverständlich slawischen Namen beilegten, so werden doch viele solcher von den wiedervordrängenden Germanen verdeutscht worden sein.

Merkwürdig ist, dass alle Wüstungen (von den Bewohnern verlassenen Dorfern) unserer Gegend slawischen Ursprungs sind.

5. Entstehung der Feldmark

Wie schon gesagt wird Brumby 1051 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Wiederholt genannt in Regesten des Erzbistums Magdeburg wird es in Verbindung mit dem in der Nähe gelegenen Dörfern Tilz, Zäbs, Mücheln und Blochau, die später unter gingen, wüst wurden und daher heute Wüstungen genannt werden.

Da sich die Brumbyer Feldmark nachweislich auf Kosten dieser Wüstungen vergrößerte, ist es gewiesen, sie zunächst zu betrachten. Wüstungen sind also Ortschaften, die von ihren Bewohnern verlassen worden.

Es geschah dies im dreißigjährigen Kriege sehr oft. Brumby selbst ist einmal ganz und 1631 größtenteils abgebrannt und hat im großen Kriege mehrere Jahre ganz wüste gelegen. Für unsere vier Wüstungen kann das aber nicht zutreffen; denn wenn das Amt Brumby im Jahre 1703 der königlichen Kammer zu Magdeburg berichtet, dass „sich drei wüste Dorfstädte auf dem zum Amte gehörigen Feldern befinden, genannt Zeps, Flochau und Tiltz, die aber von etlichen faeculis (Jahrhunderten) her schon wüste und im Anbau nicht mehr gewesen so ist klar, dass diese Wüstungen schon vor dem dreißigjährigen Kriege, selbst wenn man nur zwei Jahrhunderte vordenkt, bestanden haben müssen.

Was mag aber dann der Grund für das Wüstewerden gewesen sein? Man geht wohl nicht fehl, wenn man als Grund dafür Epidemien annimmt, die aus mangelnder Kenntnis ihres Charakters und geeigneter Abwehrmaßnahmen zahllose Opfer forderten und die Orte entvölkerte.

Geschah das nicht ganz, so verließen die letzten Überlebenden wohl vielfach in abergläubischer Furcht den Wohnsitz. Auch  Brumby wurde 1597 von der Pest heimgesucht und größtenteils entvölkert.

Freilich werden auch noch andere, der Forschung unbekannte Gründe, das Wüstewerden von Dörfern veranlasst haben.

a) Wüstung Zeps oder Zäbs

Die Dorfstädte lag im Südwestzipfel der heutigen Brumbyer Feldmark.1147 bis 1149 setzt Friedrich, Erzbischof von Halberstadt, die kirchlichen Abgaben für Zepete fest.

Bis 1703 wird es neunzehnmal als Urkunde erwähnt. 1685 haben Brumbyer Bauern Äcker auf Zöpfer Flur unter dem Pfluge.

Wovon Zins an die Propstei in Quedlinburg gezahlt wird. Die Schreibweise des Namens ist im Laufe der Jahrhunderte sehr verschieden. Hier eine Auslese: Cepete, Cepede, Sepede, Ceps, Cept, Czepede, Czebeze, Zcepte, Zebs. Die  Größe des Dorfes wird 1699 auf 30 bis 40 Feuerstätten angegeben, deren Lage damals noch zu sehen war. Die Durchführe (Dorfstraße) ging nach Calbe.

b) Wüstung Tiltz oder Tilz

Die Dorfstädte T. lag im Südende der heutigen Brumbyer Feldmark, unmittelbar am jetzigen Strandbade, zu beiden Seiten der Bahn Calbe- Güsten. 1699 heißt es: „Tils ist ein wüstes Dorf, nicht aber so groß wie Flochau dessen Größe auf 30 Feuerstätten angeben wird. Die jetzigen Ackerbesitzer von Tils (1703) sind die Brumbyschen“. Wann es Wüstung wurde, ist nicht ersichtlich.

Um 1900 war der ehemalige Dorfteich von T. noch zu sehen. Er wurde durch die Abraumhalde der Tagebaugrube Hedwig-Luise (Strandbad) zugeschüttet.

c) Wüstung Flochau

Die Wüstung Flochau lag hart an der Südgrenze der Glöther Flur, linkt des Feldweges, der von der Brumby- Üllnitzer Chaussee nach Glöthe abzweigt, also im Westzipfel der heutigen Brumby Feldmark.

Von 1323  bis 1704 wird es achtundzwanzigmal Urkundlich erwähnt. 1487 gibt Erzbischof Ernst dem Magdeburger Bürger Jakob Busse, genannt Luchtenmacher das Recht zum Bergbau auf der Wüstenmarke F. neben der Wüstenkirche auf Glöthe, Üllnitz, Brumby und Calbe.

Um diese Zeit war F. also eine Wüstung. Beim Bergbau wird es sich um Gewinnung und Verwertung von Kalkstein gehandelt haben. Die Feldmark F. muss ziemlich groß gewesen sein, wenigstens nach damaligem Begriff.

1699 wird die Größe des Dorfes auf 30 Feuerstätten angegeben. Wie die Häuser, die Kirchen standen ist noch zu sehen. Es hat viele Äcker. Die Äcker haben nachfolgende:

1) Die Oelnitzer

2) Die Brumbysche

3) Der Edelhof zu Glöthe, welchen Hof  anitzo die Alvensleben besitzen, hat drei Breiten

4) Der Amtmann zu Falkenstein hat 14 Hufen, (280 Morgen) sollen an den Falkensteinischen Hof um liederlich (billiges) Geld versetzet sein

5) ferner so maßet sich auch der Steineckersche Hof zu Brumby Äcker an. Dienste von F. tut kein Mensch. Die Stadt Calbe hat den Kirchturm wegholen lassen und ihn zu ihrem

Damm employret (verwendet). Die Schreibweise schwankt zwischen Vlogow, Flochow, Flochowe, Flochau, Flochstedte, Flotaw, Flocha.

d) Wüstung Mücheln

Die Dorfstätte Mücheln lag fast benachbart zu Flochau in Richtung Brumby. Geht man den von der Brumby-Üllnitzer Chaussee rechtwinklig abführenden Feldweg nach Glöthe, so lag gleich rechts die Dorfstätte Mucheln, etwas weiter links des Weges Flochau.

Wann es wüste wurde, ist nicht genau nachzuweisen. Infolge seiner engen Nachbarschaft zu Flochau ist wohl anzunehmen, dass das etwa um die gleiche Zeit geschah, wie bei diesem, also  vor 1487. Über seine Größe bestehen keine Angaben.

Urkundlich erwähnt wird es von 1446 bis 1562 neunmal. Die Schreibweise zeigt Mucheln, Muchelde, Muchelingen, Mocheln, Muchel, Muchele, Mücheln. Die Lage dieser und verschiedener anderer Wüstungen ist aus beigegebener Skizze ersichtlich.

Mutmaßlich haben auch östlich von Brumby noch wüstgewordene Dörfer gelegen, doch sind deren Namen nicht erhalten, wie denn überhaupt die Zahl der Wüstungen größer ist, als die von der Forschung bisher nachgewiesene.

Im Westfälischen Frieden 1648 erhielt der Große Kurfirst von Brandenburg das Erzbistum Magdeburg, zu dem auch unser Ort politisch gehörte, zugesprochen.

Er reihte es seinem Besitze unter dem Namen Herzogtum Magdeburg ein. Als solches bestand es bis 1816. Es umfasste 5 Kreise ; unser Dorf lag im Holzkreise, den etwa das Land zwischen Elbe, Saale und Bode füllte.

1816 wurden aus dem Holzkreise 5 kleiner Verwaltungskreise gebildet, nämlich Magdeburg, Calbe, Neuhaldensleben, Wanzleben und Wolmirstedt. Unser Heimatkreis Calbe zählte damals 34086 Einwohner, also soviel wie Schönebeck heute.

Die erste Separation, soweit aus Kirchenakten ersichtlich, fand 1775 bis 1779 statt, die aber wegen eintretender Schwierigkeiten nicht zu Ende geführt werden konnte. Die nächste wurde 1828 begonnen und 1832 beendet. Beide drehten sich hauptsächlich um Hütungsberechtigungen zwischen Burg, Dorf und Amt Brumby.

In Verfolg dieser setzte man sich später auch mit dem Amt Calbe auseinander, dessen Vorwerk Grizehe auf einem Teil des Schlötegeländes hüteberechtigt war. Damals herrschte die 3 Felderwirtschaft. Die Feldmark enthielt Wiesen und Anger, mit Weiden bepflanztes Gelände und Äcker, aber keinen Wald.

Die Äcker teilte man ein in Winterfeld, Sommerfeld und Brache. Auf Sommerplänen baute man Sommer-, auf Winterplänen Wintergetreide; die übrigen blieben eine Zeit brach liegen, hießen schwarze Brache im Gegensatz zu Wiesen und Angern, die man ständige Brache nannte, und wurden mit dem Vieh abgehütet.

Jeder Bürger von Brumby, sofern er Vieh besaß oder anschaffte war hüteberechtigt. Der Austrieb des Viehes geschah in der Regel von 1. April bis 1. Dezember. Das Weidevieh stand unter der Obhut des Dorfhirten, der von der Gemeinde angestellt und bezahlt wurde. Daher musste jeder Hüteviehbesitzer eine Viehsteuer in die Gemeindekasse entrichten. Eine besondere Hüteordnung bestand aber nicht.

Das Holz der Weidenbäume, die alle 4 Jahre geköpft wurden und auf 2 Weidenkabeln gepflanzt waren, teilte man unter Bauern, Kossaten und Eigenhäusler gleichmäßig. Pfarre, Schule und Amt blieben dabei unberücksichtigt.

Die meisten Eigenhäusler, ja sogar einige Einlieger (Mietleute), waren Ackerbesitzer und hielten sich eine Kuh. Acker, der seit undenklichen Zeiten an kleinere Besitzer gelangt war und durch Verkauf des öfteren aus einer Hand in die andere überging, hieß Lauf- oder Wandelacker.

Auswärtige Eigentümer solcher Laufäcker hatten keine Hüteberechtigung auf der Gemeinweide. Burg Brumby hatte an der Angerweide keinen Anteil. Für die Behütung der Ackerweide unter der Obhut des Dorfhirten—keines eigenen musste sie den Ortsinsassen unentgeltlich das Samenschwein (Zuchteber) halten und stellen, welches Recht jedoch vom Verpflichteten in den Separationsverhandlungen—allerdings erfolglos—bestritten wurde.

Die Jagd auf der Gemeindefeldmark und die Fischerei im Amtsteich übte das Amt Brumby aus. Als gemeinschaftliche Tränkestellen werden genannt der Amtsteich, der kleine Teich hinter Engels Gehöft und der Gänseteich am Pfingstanger.

Die Gemeinsamkeit des ersteren wurde von dem damaligen Amtsbesitzer Pieschel bestritten. Der kleine Teich ist jetzt verschwunden. Er lag da, wo heute der Brunnen in der Nähe des Schünemannschen Hauses steht. Gegenüber im jetzigen Schulzeschen Garten lag Engels Gehöft; späterer Besitzer war Müller Stier, daher auch Stiers Teich genannt.

Seit 1817 wurde die Feldmark beliebig bestellt, ohne Pflicht zur Brachhaltung bestimmter Feldmarkteile im Interesse der Weide. Gemeinschaftliche Lehm- und Sandgruben gab es nicht. Lehm holte jeder von seinem Acker, Sand von einer unkultivierten Stelle am Dorf.

Der gemeinschaftliche Schindanger (für krepiertes Vieh) lag auf der Stockelbreite; hier befand sich auch die Gänseweide. Damals hatte die Gemeinde auch eine Maulbeerplantage in Größe eines Flurmorgens. Sie lag am Neugatterslebener Wege gleich hinter dem Dorfe und dem ersten links abführenden Feldwege. Diese der Seidenraupenzucht dienende Anlage spielte auch im Gemeinderezess vom 1851 eine Rolle. Damals (1832) besaß die Gemeinde eine Gemeindeschänke (jetzt Adler), ein Backhaus, Nachtwächter- und Armenhaus und ein Hirtenhaus, das später, da umnötig, verkauft wurde.

Die Gemeindeschänke wurde in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts verkauft und ging so in Privatbesitz über, ebenso die Gemeindebäckerei, deren Besitzer heute Wilhelm Wunderling ist.

    Einst: Altes Hirten- und Hebammenhaus

Zur Gemeindeschenke gehört auch der sogenannte Schenken- oder Branntweingarten, zwischen Pfarrgarten und Zenser Weg gelegen. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts erbaute ein Wirt hier eine Kegelbahn, die aber nach einigen Jahrzehnten abgerissen wurde.

An ihrer Stelle entstand das heutige Niehoffsche Haus. Über die Entstehung des Namens  Branntweingarten wird erzählt, dass ein Wirt den Garten von einem seiner Gäste in launiger Stimmung um 1 Liter Branntwein erkauft haben soll.

Hauptableitungswassergraben ist der vom Stockel kommende; der zweite geht durch das Staßfurter Feld am Park des Schlosses vorbei (Grundlage) und leitet das Wasser in den ersten. Im Separationrezess von 1851 spielte die Hüteberechtigung keine Rolle mehr.

Sie war von der Zeit überholt. Bessere Ausnützung des Bodens durch künstliche Düngung, von der Amtmann Pieschel schon spricht, sorgte in steigendem Maße für das Eingehen des Brachlandes. So verschwanden Weiden und Wiesen und leider damit auch der Reichtum an Vieh.

Es kam zur viehlosen Wirtschaft, wofür noch heute einige örtliche Betriebe den Beweis liefern. Die letzte Separation für Brumby wurde 1852 abgeschlossen. Sie legt den heutigen Bestand der Feldmark auf 1506,25 Hektar oder rund 6000 Morgen fest und unterscheidet drei Feldmarkteile: Mucheln, Flochau und das eigentliche Brumbyer Feld.

Man vergleiche zu folgendem die beigegebene Feldmarkskizze!

e) Flurnamen

Manche Flurnamen unserer Feldmark sind ohne weiteres verständlich.Am Weinberge mag ehemals Wein gewachsen sein.

Wo mag aber Pölicken oder Plöcken zu suchen sein, das im Rezess 1828 genannt wird und was mag der Name bedeuten?

Reccius leitet es aus dem Slawischen ab und gibt ihm die Bedeutung von kleinen Stücken.Den Heidfuchsgraserweg am Fuchsberge wie auch diesen Namen könnte man sich notfalls noch deuten.

Der Schindanger lag auf der Stockelbreite, von der man sich auch den Namen nicht erklären kann; aber die Schinderbreite liegt rechts der Schlöte.

Nach Aussage des alten Schulzen Kahse wurde Mitte vorigen Jahrhunderts auf der Schinderbreite, unmittelbar am Mühlinger Wege, gegenüber dem heutigen Amtsgarten krepiertes Vieh begraben.

Womöglich hat der Acker davon den Namen. Woher mag die Bezeichnung Sperlings Berg kommen? Sperlinge gibts doch überall im Orte. Heute führt er seinen Namen in sofern zu Recht, als der 1935 zugezogene Bauer Franz Sperling hier wohnte; aber früher?

Sperlingsberg mit Meilings Torfahrt

Den Windmühlenberg neben dem jetzigen Sportplatz ziert heute auch keine Windmühle mehr; aber der Weg zur Höhe heißt noch jetzt Mühlenweg.

Hier stand früher Peter Kochs, später Brandts Mühle, die 1904 abgerissen und an den Müllermeister Simm in Steckby für 2700 Reichsmark verkauft wurde, dessen Mühle 1903 durch einen furchtbaren Sturm umgeworfen und ein danach ausbrechendes Feuer vernichtet wurden war.

Die Mühle gab Material für 16 vierspännige Fuhren. Auf dem ehemaligen Mühlenacker steht heute das Haus von Köhlitz. Sollte der Elsenberg früher mit Elsen oder Ellern bewachsen gewesen sein, was kaum anzunehmen ist, da die Eller feuchten Boden liebt, oder haben sich nach dem Glauben unserer Vorfahren hier Elfen getummelt, der Ausdruck also Elfenberg bedeutet? Der Name Sieben Berge soll von den 7 Hügeln kommen, die ehemals auf dem unbebauten Gelände lagen.

Diese Namen sind nicht so leicht zu erklären wie beispielsweise der des Kantorberges wegen der dort liegenden Kantorei. Verschwindet diese aber bei einem Schulneubau, so wird auch dieser Name für die Nachwelt einmal rätselhaft. Der Name Grundsage kommt in alten Akten und auch im Rezess 1851 nicht vor, er schein also jüngeren Ursprungs zu sein.

Das Wort Sage soll von Saar = Schilfbach abgeleitet sein. Diese Deutung hat insofern etwas Zutreffendes, als das Gelände hier tief liegt und hohen Grundwasserstand aufweist. Ob der Namengeber aber wirklich Grundsaar gesagt hat?

Der Gänsekenberg ist die Höhe jenseits der Bahn, links vom Nienburger Wege. Vielleicht war er früher Brachland und diente als Gänseweide.

Als Schwalbenschwanzbreite bezeichnete man ehedem wahrscheinlich das Staßfurter Feld seiner Form wegen. Der schiefe Berg ist das abfallende Gelände rechts des

Fuchsbergweges gegenüber der jetzigen Schafweide und der alten Kiesgrube.

                                           Jägers Mühle

Der Tippelskirchener Weg ist der heutige Fährweg, der mittels einer Fähre über die Saale zur ehemaligen Ziegelei Tippelskichen bei Schwarz führte.

Das Trinekentor war der Dorfausgang nach Neugattersleben zwischen

                                           Trineken Tor

dem heutigen Barbyschen und Gabrielschen Gehöft. Die Stech- oder Steggasse bestand bis 1851. Nach dieser Separation wurde sie verbreitert, um einen neuen Dorfausgang um den Schlosspark herum zu schaffen.

Sie lag zwischen Ernst Ziemanns jetzigen kleinen Garten und Zenckers Scheune und Garten. Burg Brumby bekam als Entschädigung für zum Straßenbau abgetretenes Parkgelände

das Terrain vor den Burghäusern, das heute zu Gärten umgewandelt ist. Eine ähnliche Gasse bestand bis 1919. Sie ging vom alten Turnplatz hinter Ecksteins Grundstück entlang und mündete hinter Gabriels Haus auf die Schulstraße.

1919 wurde sie eingezogen und an Eckstein und Stredicke verkauft. Letzterer ließ seine Gartenmauer zur Schaffung eines Fußsteiges etwa 1,5 Meter einwärts setzen und bekam dafür eine neue Mauer und das Gassengelände kostenlos.

Das Hirtenhaus war das heutige Gemeindehaus, das jetzt einem Neubau Platz macht. Unsere Feldmark ist ein Teil der Magdeburger Börde, eines sehr fruchtbaren Landstriches Deutschlands.

Zweifellos war früher hier reichlich Wald vorhanden; aber die Fruchtbarkeit des Bodens verführte die Bewohner zu seiner Abholzung, um Raum für Äcker zu schaffen.

So zeigen sich heute dem Auge meilenweit nur freie Felder. In Verbindung mit der ebenen Beschaffenheit des Landes wirkt diese Schau einförmig und langweilig, weshalb kritische Betrachter von einer „Kultursteppe“ reden. Jeder kann aber bei gutem Willen auch in dieser Landschaft Schönheiten entdecken. Ihre charakteristische Eigenart ist die Weite mit ihrer ungehinderten Licht- und Sonneneinstrahlung.

Neben allen von altersher erzeugten Getreidearten werden hier seit der zweiten Hälfe des vorigen Jahrhunderts auch Zuckerrüben, Zichorien (davon in den letzten 20 Jahren weniger) und später allerlei Gemüse wie Zwiebeln, Gurken, Kohl, Möhren, Erbsen und Bohnen gebaut.

In den letzten 10 Jahren hat sich auch der Anbau von Spargel eingebürgert. Früher wurde hier auch viel Flachs gebaut. Die Röte erinnert noch daran. Dieses Bächlein wurde angestaut

Schloss Brumby

und der reife Flachs einige Wochen darin gelagert, bis die Holzteile in Fäulnis übergingen und sich bei nachfolgender Trocknung leicht brechen ließen.

Jede Häuslerstelle mit Acker hatte einen solchen Rötefleck. In den letzten beiden Jahren ist der Flach- und Rapsbau teilweise wieder aufgenommen, um uns in bezug auf Öl- und Faserpflanzen vom Auslande unabhängig zu machen. Neuerdings macht man auch Versuche mit hier reifendem Mais.

6. Adlige Höfe

a) Burg Brumby

Brumby hat zwei adlige Höfe. Einen davon hat von altersher Hans Cöhn und und folgend Hans Rodensleben im Besitz gehabt, danach Hans Schörting. Dem letzteren erteilte Erzbischof Albrecht zu Magdeburg die Freiheit, das heißt befreite ihn mit Abgaben.

Ferner haben diesen Hof die von Homborgk besessen und zwar Busso von Homborgk 1428, bis hernach die Gläubiger Caspar von Homborgks dessen Denkmal aus Stein neben der Sakristei zu sehen ist, solch Gut 1613 an Benno Friedrich Brand von Lindau verkauften, der es nach 3 Jahren mit Caspar von Arnstedt gegen klein- Ziatz und Möckern vertauschte.

Als dessen Sohn Melchior von Arnstedt, von dem Kirchturm zu Brumby, als er sicherheitshalber nach umherstreifenden Parteien (Feinden) sehen wollte, sich zu Tode gefallen, da ist das Gut dem Administrator des Erz-

Im Schlosspark

stifts Magdeburg, Herrn August von Sachsen, zugefallen, nachher aber, 1645, dem Obristen Otto Johann von Steinäcker seiner Meriten (Verdienste) wegen zugewendet wurden. Otto Johann von Steinäcker war des Königs von Schweden „Kriegsrat und Oberst“.

Die Familie von Steinäcker stammte aus der Steiermark und war von dort ihres Glaubens wegen vertrieben worden.

Einer der tüchtigsten Männer aus diesem Hause war der Landrat Friedrich Willhelm von Steinäcker, der ums Jahr 1800 lebte. Er hat die Burg durch den Turmanbau und die Anlagen des 10 Morgen großen Schlossparkes erweitert, darin die Ruine mit Wall und Graben geschaffen und hier das Erbbegräbnis der Familie errichtet.

Am 10 Januar 1903 starb der Rittmeister Freiherr Bruno von Steinäcker, der letzte männliche Spross dieses Geschlechts. Er liegt auf dem neuen Friedhof begraben. Nach seinem Tode lebte seine Mutter noch bis Juli 1905 auf dem Besitztum, und dann fiel es an seine Schwester, Frau Ehrengard von Trotha, Gemahlin  des Kammerherren Gustolf von Trotha auf Hecklingen.

Die Größe dieses Gutes beträgt ca. 700 Morgen. Diese Chronik bezeichnet es als „Burg Brumby“. –Burg Brumby soll in frühesten Zeiten ein Besitztum der Tempelherren gewesen sein. Diese Ritter beschützten die Pilgrime auf dem Wege zum heiligen Grabe in Jerusalem.

Dass Burg Brumby ein Tempelherrengut war, erscheint nicht unmöglich. 1304 gab es 4 Komtureien dieses Ordens: Magdeburg, Wichmannsdorf bei Hundisburg, Geringsdorf im Kreise Wanzleben und Mücheln bei Wettin an der Saale. Großpäzeptor des Ordens war damals Friedrich von Alvensleben.

Vertreter dieses Geschlechts sind als Zeugen mit denen von Brumby wiederholt in den Regesten des Erzbistums Magdeburg genannt. Es liegt deshalb nahe, das auch die von Brumby wie jene von Alvensleben damals Templer gewesen sind. Als der Orden verfolgt und aufgehoben wurde (1311 bis 1314), ließ Erzbischof Burchard von Magdeburg die vier in seinem Sprengel liegenden Tempelhöfe einziehen und sämtliche Ritter an einem Tage verbrennen.

Von den auffälligen Magdeburgern wurde er dann gefangengesetzt und von vier Personen, darunter dem Calbenser Cupel , den er um Hab und Gut gebracht, ermordet. Nach anderer Kunde soll er zwar die Tempelritter gefangen genommen haben, doch musste er sie auf Einspruch weltlicher und geistlicher Fürsten und der Ritterschaft des Erzstifts freilassen, jedoch behielt er die eingezogenen Güter.

Die Templerburg Brumby, damals gewiss zerstört, soll im Schlosspark an der Stelle der jetzigen Ruine gestanden haben, nach andern Angaben auf dem angrenzenden Ackerplan, dem Weinberg. Der Landbesitz von Burg Brumby war früher doppelt so groß. Nach Verkauf der Mark Flochau im Jahre 1815 verringerte er sich auf den heutigen Stand.

Von 1905 bis 1919 war Schloss Brumby unbewohnt; dann zog der Admiral außer Dienst Günther von Krosigk als Mieter ein, dem es bis zum seinem im Juni 1938 erfolgten Tode eine Wohnstätte war. Seitdem steht das alte Gebäude wieder leer.

Amts-Herrenhaus

 

 b) Amt Brumby

Den zweiten Adligen Hof hatten im 14. Jahrhundert die von Dießkau in Besitz, bis Jordan von Wardensleben ihn 1414 Kurt von Dieskau abkaufte. Vor den Dieskauern sollen die von Wragen diesen Hof besessen haben.

Der Wappenstein der Wardensleber ist noch am Nordgiebel des Pferdestalles auf dem Gutshofe eingemauert. Nachdem das Geschlecht der Wardensleber mit Maria von Wardensleben erlosch, wurde das Gut vom Administrator, dem Herzog von Sachsen, im Jahre 1657 dem Geheimen Rat Gebhard von Alvensleben „durch fürstliche Begnadigung“ verschrieben und 1663 diese Begradigung durch einige Zinsen erweitert, „weil aber von der anderweitigen Linie der Wardensleber annoch des Jordan von Wardenlebens einziger Sohn Volrat von Wardensleben zu Staßfurt am Leben gewesen, so hat derselbe das Gut wieder an sich gebracht.

Nachdem der bald danach unverehelicht und ohne Erben starb, fiel das Gut als herrenloser Besitz an den Großen Kurfürsten und wurde 1683 ein Amt oder eine Domäne. Daher nennt man noch heute dieses Rittergut das Amt und den dort befindlichen Teich den Amtsteich.

Amtsteich

Als Amtleute werden in Kirchenakten genannt: Bode, Stockhausen, Fiedler, Wieschke, Scharnbeck, Gallaun, Hasse, Böttiger, Keul, Kärsten, Weber, Schmidt, Pieschel, Coqui, Wanschaf und Reinicke.

Im Jahre 1828 wurde dieses Staatsgut wieder Privatbesitz, und zwar kaufte es der Amtsrat Pieschel von Calbe. Dieser tätigte eine Stiftung, aus der bedürftige Schulkinder unseres Ortes unentgeltlich Schulbücher erhielten; leider wurde sie ein Opfer der Inflation.

Der letzte Amtmann des Gutes war Julius Werde, von dem es 1884 die Firma Köhne, Lücke und Böckelmann pachtete. 1902 kaufte Wilhelm Köhne von Glöthe das Rittergut. Dessen ältester Sohn, Wilhelm Köhne ist heute Besitzer. Die Größe des Gutes beträgt heute ca. 1650 Morgen (411,12 ha).

Dieses Rittergut bezeichnet diese Chronik als „Amt Brumby“. An industriellen Einrichtungen besaß es bis 1818 eine Zuckerfabrik, an deren Stelle eine bis heute bestehende Spiritusfabrik trat

7. Die Bauern von Brumby

Reccius erzählt:“ Die ersten geschichtlichen Nachrichten über den Ort besagen, das er zum Erzstift Magdeburg gehörte; denn das ritterliche Geschlecht der Herren von Brumby begegnet uns unter den Magdeburgischen Ministerialen – oder

Dienstmannfamilien.

Sicherlich gehörte Brumby zu den Dörfern, die unmittelbar dem alten Königshofe in Calbe, dem später erzbischhöflichen Hofe, zu eigen waren. Davon zeugt eine Urkunde vom Jahre 1500 wonach Hans von Latdorf die Zinshufen, genannt der Eldistacker, von Brumby und 9 anderen Orten der Umgegend zu Lehen erhielt.

Dieser Aeltestacker war ursprünglich zur Entlohnung oder Ausstattung der Gerichtsschöppen bestimmt. Damit wird bewiesen, dass allen diese Orte und demselben Gericht standen. Calbe, wo der Haupthof lag, war Gerichtsort.

Darum unterstand auch die Kirche von Brumby dem Archiediakonus in Calbe. Vielleicht lässt sich daraus folgern, dass die Kirche in Brumby als Filiale von Calbe begründet wurde. Außer den beiden Haupthöfen (Burg und Amt Brumby) lassen sich hier noch einige andere erzbischhöfliche Lehen nachweisen, so 1477 6 Hufen der Familie Vedder, später im Besitz von Klaus Friedrich, Hans und Kurt von Trotha;

1380 hat Hans Wendt ein anderes Lehen; eine Freihufe ist 1467 im Besitz der Brüder Meyer, und 2 Hufen hat Tile Messersmed aus Calbe. Im Zinsregister Calbe werden 1625 folgende Brumbyer als Zensiten genannt: Hans Oelze, George Lusaw, Hans Freytagk, Hans Eichholtz, Hans Große, Zyliar Eichholtz, Hans Weber, Drewes Grobe, Zyliar Leitzken Witwe, Hans Bertramb, Hans Leitzke, Heinrich Meyer, Hans Otto, Christof Dietzmann, Andreas Finke, Moritz Koch, Paul Plöne, Georg Aldenstein, Joachim Oelze junior, Wilhelm Schröder und Elias Storm.

Brumby musste sein Korn in Calbe mahlen lassen und durfte nur Calbenser Bier verzapfen. In einem Erbregister des Amtes Calbe von 1684 werden folgende Besitzer von Brumby (die auch vielfach in alten Kirchenrechnungen stehen) verzeichnet: Richter und Vorsteher von Brumby war damals der einzige Vollspänner des Dorfes, Hans Weber. Schöffen waren Christian Recklebe und Georg Höpner. Ohne Kirchen-, Pfarr- und Schulacker, ohne die beiden Freihöfe und die Freihufen der Üllnitzer Besitzer betrug der Gesamtlandbesitz der Gemeinde rund 51 Hufen= 1530 Morgen.

Hier wird auch der sogenannte Jungfernhof erwähnt, leider aber sein Besitzer nicht. Sicher hängt der Flurname Jungfernstücke damit zusammen. Womöglich rührt diese Bezeichnung von den Klosterjungfrauen von Quedlinburg her, die in Brumby Besitz hatten.

Ich bin über die Entstehung des Namens „Jungfernstück“ anderer Meinung als Reccius und zwar aus folgender Überlegung:

1613 verkauften Caspar von Homburgs Gläubiger Burg Brumby an Benno Friedrich Brand von Lindau. Caspar von Homburg hatte eine unverehelichte Schwester, Sybille von Homburg. Es ist logisch, dass sie beim Verkauf das Gutes wirtschaftlich sichergestellt werden musste. Wahrscheinlich erhielt sie das „Jungfernstück“, benachbart  der Zäbser Flur.

Diese Jungfer Sybille, wie sie in den Akten genannt wird, erkaufte von den Wardenslebern (Amt Brumby) einen Hausfleck nebst Gärtlein im Jahre 1620 das neben Burg Brumby lag und ließ darauf ihr Jungfernhaus erbauen, das sie dann bewohnte (heutiges Pfarrwittum).

Das Anwesen hieß im Volksmunde die „Jungfernstelle“ und wird in alten Akten auch so benannt. Es liegt nahe, dass dieses Anwesen nebst dem dazu gehörigen Acker, dem „Jungfernstück“, kurzerhand der „Jungfernhof“ genannt wurde, von dem 1625 im Zinsregister von Calbe die Rede ist. Dass hier kein Besitzer des Jungfernhofes genannt wird, erklärt sich aus folgendem: Wahrscheinlich war vorher, also vor 1620, Hans Dietze mit diesem Haus- und Gartenfleck belehnt, der auch fernerhin die Abgaben trug, sicherlich nach vorheriger Vergleichung mit Jungfer Sybille, der als Freiherrin zweifellos an einem abgabefreien Besitztum lag ( als alten Kirchenakten).

---„Halbspänner gab es damals 8 in Brumby: Moritz Bertram Witwe, Christian Recklebe, Peter Freytag, Hans Grobe, Christian Meinert, Hans Schock, Benediktus Lies, Andreas Storm.

Kotsassen (Kot = Haus, sassen, saten = sitzen; die in einem kleinen Hause sitzen) sind Georg Krüger, Rudolf Liebeking, Hans Schinkel, Christian Reichert, Georg Höpfner, Andreas Greif, Hans Böhme, Hans Just, Hans Kahse, Martin Gebhardt, Christof Neuwirth (Neibert?), Hans Stam, Michael Pechmann, Martin Kohls Witwe, Hans Ditmanns Witwe, Matthias Pfannschmitt,

Hans Friedrich, Christian Weber, Friedrich Weber, Andreas Grobe, Peter Krüger, Joachim Ruprecht, Jakob Hitzinger, Hans Kranemann, Hans Wilke, Bartholomäus Schmidt, Georg Siegmeier, Hermann Rosengarten, Nikolaus Prillop, Christof Böhme, Andreas Weber, Henning Lindau ( Dorfhirte). Sämtliche Aufgeführte waren dem Amte Calbe zinspflichtig.

Die Gemeinde hatte von ihren Häusern, 7,5 Morgen Landbesitz und von der Landsteuer, den so genannten 1/70 Pfennig, (pro Haus 6 Groschen 3 Pfennige, pro Hufe 12 Groschen 6 Pfennige, pro Einzelmorgen 6 Pfennige, für ein nicht spannpflichtiges Pferd und eine Kuh je einen Groschen, für ein Schaf einen Pfennig) insgesamt 40 Taler 9 Groschen 6 Pfennige Einnahme.

Der an das Amt Calbe abzuführende Schoß betrug für die Hufe 8 Groschen 4 Pfennige und für das Haus 4 Groschen 2 Pfennige. Von Ackerhöfen musste beim Tode des Besitzers als Erbenzins das so genannte Hofrechtspferd an das Amt Calbe gegebenwerden.

Die Brumbyer Feldmark, soweit es sich um bäuerlichen Besitz handelte, war ursprünglich also nur von kleinem Umfange. 1562 zählte man im Orte 60 Hauswirte ohne Adel, 1620 = 50 Hauswirt. Den Rückgang verschuldete zweifellos der 30 jährige Krieg.

1597 forderte die Pest viele Opfer. Der große Krieg mit seinen Schrecken dezimierte die Einwohnerzahl und machte das Dorf um 1631 und 1640 bis 1642 ganz wüst. Die Äcker der Wüstungen Tilz, Zäbs, Flochau und Mücheln eigneten sich die Brumbyer Bauern und seine zwei Edelhöfe an, was eine willkommene Bereicherung des kärglichen Landbesitzes gewesen sein mag.

In einem Bericht der Kammer zu Magdeburg  von 1699 wird geklagt, dass kein Mensch für die Flochauer Äcker Dienste leistet. Im Schatten der beiden Edelhöfe müssen also die Bauern ein ganz beschauliches Dasein geführt haben. Dass sie auch sonst gegenüber Adel und Kirche ihre Rechte gewahrt haben, bestätigt folgender Bericht aus alten Kirchenakten:“

Keiner vom Adel oder welche sonst solche Güter gepachtet hatten, ist befugt gewesen, einen eigenen Hirten zu halten, sondern muss sein Vieh mit unter die Gemeindehut treiben. Ausgenommen davon  ist  der Steinäckersche Hof, der zwar einen eigenen Hirten und Schäfer halten kann, jedoch nur auf der Flochauer Flur bleiben muss.

So durfte auch keiner vom Adel oder sonst ein Pächter weder auf seinem Eigentum noch auf dem Gemeindeacker Horten schlagen, der Hirte mit dem Vieh auf nicht nachts auf dem Felde bleiben.

Die Gemeinde aber hat ein Privilegium (Vorrecht), das sie ihr Vieh nebst den Calbeschen auf einem Anger, die Schlöte genannt, darf hüten, so weit nämlich die aufgeworfenen Hügel und Grenzen, welche alljährlich frühestens am ersten Ostertage durch frische Aufwerfung kenntlich gemacht werden, ausweisen“.

Die Vorwerksdomäne Grizehne hatte das Recht den Schlöteplan von Kirchjahr ab bis zur Ernte wöchentlich zweite Tage, von der Ernte bis zum Winter täglich mit den Schafen abzuhüten. Die Mark Flochau unterlag der alleinigen Abhütung von Burg Brumby. Zur Zeit des Erzbischofs Johann Albrecht, im Jahre 1547, wurde hier ein Landtag abgehalten, als nämlich zwischen der Stadt Magdeburg und dem Domkapitel wegen der Wahl Albrechts ein „Widerwill“ entstand.

Die Gemeinde Brumby hatte ehemals die niedere Gerichtsbarkeit zu eigen. Der Bauermeister übte durch einen besonderen Dorfknecht (Gemeindediener) ein gewisses Straf- und Eintreibungsrecht der verhängten Strafen aus. Er war befugt, die Ungehorsamen zu bestrafen und auspfänden zu lassen, welches durch den Gerichtsdiener des Amtes nicht geschehen durfte.

Der Bauermeister hatte auch das Recht, Kundschaften (Urkunden) und Geburtsbriefe auszustellen. Demgemäß hatte die Gemeinde auch ihr eigenes Dorfsiegel. Ob darin ein Wappen war, bleibt noch festzustellen. Die hohe Gerichtsbarkeit übte bis 1657 das Amt Calbe über unser Dorf aus. Es vereidigte den Bauermeister und hielt zu  Biere und Zuchau das Landgericht ab.

Früher, bis 1605, bestand dann noch das sogenannte Ältestengericht (für Ältestacker!), welches zu Calbe am Bernburger Tor unter freien Himmel gehalten und angeblich vom Kaiser Otto den I. begründet wurde. Es war auch in Lehnsachen zuständig und bestand aus 1 Richter und 11 Schöppen, von denen 5 und auch der Richter vom Adel sein mussten.

Die Inhaber der beiden Adelsgüter übten eigene Gerichtsbarkeit in ihren Gutbezirken aus. Der jedesmalige Besitzer war zugleich Gerichtsherr. Man nannte diese Gerichte der Adelsherren Patrimonialgerichte. In Brumby haben also damals nebeneinander 2 Patrimonialgerichte und ein Dorfgericht bestanden.

Hier seih noch etwas zur Erheiterung eingefügt. Vor dem 30 jährigen Kriege waren die Brumbyer Bauern verpflichtet, dem hl. Anton, dem Beschützer des Viehes, ein Schwein zu halten und zu ernähören, das auf dem adligen Hofe, der vordem den Tempelherren gehörte, gezogen wurde. Derjenige von den Dorfbewohnern sollte das Schwein erhalten, der Herr in seinem Hause wäre. Als sich nun ein Bauer solcher absoluten Herrschaft rühmte wurde ihm das Schwein zugesprochen.

Beim Heimholen zeigte sich das Tier recht widerspenstig und besudelte ihn die weißen Strümpfe. Da trug er sorge, dass seine Frau damit recht unzufrieden sein würde. Nachdem er so seine Angst vor seiner Eheliebsten dargetan, wurde ihm unter Hohn und Gelächter das Schwein wieder abgenommen.

Eine ähnliche Episode erzählt eine alte Kirchenurkunde. „Es hat einmal ein Prediger am Ostertage sich auf die Kanzel gestellt und als vor der Predigt hat soll gesungen werden „Christ ist erstanden“, so hat er seine Zuhörer also angeredet: „Welcher unter euch Herr in seinem Hause ist, der fange das Lied an!“ Als nun keiner anheben wollte, sprach er: „Was seid ihr für Männer? Hat denn keiner das Regiment in seinem Hause?“ und spricht darauf zu den Weibern: „ So fanget doch ihr an!“ Alsbald haben die Weiber miteinander angefangen das Lied zu singen, und wollte keine die Letzte sein“. Der Chronist fügt vorsichtig hinzu: „Ich erzähle was ich gelesen habe. Ob alles war sei weiß ich nicht.

Vielleicht haben die Mönche im Hapsttum ein Ostergelächter machen wollen, weil sie aus Gottes Wort nicht viel gewusst haben“. –

Die Ortsbevölkerung gliederte sich in Vollspänner (mindestens 4 Pferde), Halbspänner (2 Pferde), Kossaten, Häusler und Einlieger (Mietleute). Noch zur Zeit der letzten Separation 1851 war nur ein bäuerlicher Vollspännerhof in Brumby, der Weyhenhof, dessen Besitzer damals der Geheime Regierungs- und Landrat zu Quedlinburg, Ludwig Weyhe, war.

1840 hatte unser Dorf außerdem 10 Halbspänner, 35 Kossaten, 47 Häusler, 73 Einlieger, insgesamt 728 Einwohner.

Bis zum Wiener Kongress, 1815, bestand noch teilweise das Lehnsverhältnis. Lehnsherr, der den Bauern das Land lieh, war hier ursprünglich das Erzstift Magdeburg, seit 1648 der Große Kurfürst, dem der Bauer als der Belehnte Abgaben zu leisten hatte. Sie  bestanden in Geld und Naturalien, sowie in Frondiensten mit Gespannen oder der Hand. Geldabgaben hießen

Zins und wurden jährlich ständig zu Michaelis oder Martini oder gelegentlich gegeben. Der gelegentliche Zins wurde fällig bei Personenwechsel des Lehnsherren oder des Belehnten und hieß Erbenzins. Er stellte eine Art Anerkennungsgebühr dar. Von geernteten Früchten musste der 10., der 10. Teil, gegeben werden, der aber vielfach noch halbiert oder geviertelt wurde.

Burg Brumby war von diesen Angaben frei (Freihof = Freiherr!); hier hatte sogar das Amt Brumby von einigen Äckern den 10. zu geben.

Die Bauern hatten Burg Brumby mit wenigen Ausnahmen nichts zu zahlen. Dass einige Bauern von Brumby den Alvenslebern Erbenzins geben mussten, rührt wohl von deren Herrschaft über unser Dorf vom Jahre 1657 her.

Die Oberhoheit über unser Dorf hat im Laufe der Jahrhunderte mehrfach gewechselt. Ursprünglich dem Amte Calbe verpflichtet, wurde es 1657 dem Geheimen Rat Gebhardt von Alvensleben auf Neugattersleben unterstellt. 1683, als das Wardenslebensche Gut Domäne wurde, kamen die Brumbyer Bauern als Hintersassen zu diesem. Durch den Wiener Kongress 1815 wurde das Lehnverhältnis beseitigt.

Die Zins- und Zehntabgaben konnten Kapitalisiert und abgelöst werden. Trug der Lehnherr auf Ablösung an, so geschah das mit dem 18 fachen Betrage; forderte dagegen der Belehnte die Ablösung, so musste er das 25 fache der jährlichen Lehnsabgabe zahlen.

Diese Differenz war der Grund, dass die Ablösungen vielfach unterblieben und sich daher Spuren solcher Lasten bis in unser Jahrhundert erhielten. 1855 wütete die Cholera in Brumby, die in 3 Wochen 53 Menschen dahinraffte, die alle ein kirchliches Begräbnis erhielten.

1865 grassierte hier eine Pockenepidemie die durch einen Braunschweiger Arbeiter, der in der hiesigen Zuckerfabrik beschäftigt wurde, eingeschleppt wurden war. Seitdem blieb Brumby von Massenerkrankungen Erwachsener verschont.

  Taubenturm (Lotz)

 

Zum Schluss seihen noch einige alte Geschlechter aufgeführt: 30 jähriger Krieg: Reckleben, Wichmann, Kahse, Weber,

Schönejahn, Pauser, Haberhause, Becker, Voigt, Hölzke, Müller, Osterburg, Mehring, Bönning, Finke, Schnock, Eichholz,

Eisert, Höpner, Dietzmann, Freytag, Bode, Grouwe, Schleußner, Oeltze. Vom Jahre 1832: Reckleben, Weber, Kahse,

Ziemann, Lotz, Vieth, Peters, König, Jäger, Kranemann, Wickmann, Koch, Grobe, Andreas und Christin Schulze, Willing,

Zander, Brandt, Friedrich, Schiffmann, Pflugmacher, Hübner, Staedecke, Wegener, Köhlitz, Bedau, Müller, Rettig, Böhme,

Rätsel, Wilke, Gauditz, Kitzing, Moses, Funke, Freytag.

b) Geschichte um ein Bauerngeschlecht und seinen Hof

Das Schicksal des Bauernhofes Nr. 2 in Brumby, jetziger Inhaber Wilhelm Ziemann, lässt sich an Hand alter Urkunden bis zwei Geschlechter vor dem dreißigjährigen Kriege zurückverfolgen also bis etwa 1580.

Besitzer war damals Georges Storm, dem sein Sohn Andreas Storm, dessen Namen im großen Kriege als Kirchenältester auftaucht, folgte. Dieser Andreas Storm hatte eine Tochter aus erster und einen Sohn aus zweiter Ehe.

Erster war mit einem Freytag verheiratet. Dieses Ehepaar starb anscheinend in jungen Jahren. Die aus seiner Ehe entsprungene Tochter Margarete heiratete Moritz Bertram. Der aus der zweiten Ehe des Andreas Storm entsprossene Sohn war Andreas Storm der Jüngere.

Die Witwe des ältesten Andreas Storm teilte 1664 unter Moritz Bertram und Andreas Storm junior. Der Hof umfasste damals 6 Hufen (180 Morgen) die unter beide Erben gleichmäßig verteilt worden.Genau so wie das Ackergut wurden auch alle Lasten verteilt.

Das ungeteilte Gut musste nämlich dem Amte Neugattersleben wöchentlich zwei Tage mit einem Paar Pferde Spanndienste leisten. Künftig fronte jeder Hof einen Tag in der Woche.

Unter die Teilung fielen auch die zum Stammhofe gehörigen Weidenkabel. Von der heutigen Adolf- Hitler- Straße gerechnet bekam Moritz Bertram die linke und Andreas Storm die rechte Hofhälfte.

Damals gehörte das heute nachbarliche Friedrich Schulzesche Grundstück Nr.1 zu dem geteilten Hofe. Dem Moritz Bertram folgte sein Sohn Kaspar Bertram, der sich mit Margarete Schünemann verheiratete aber früh starb. Die Witwe heiratete zum zweiten male einen Peter Schmidt aus Üllnitz.

Aus dieser Ehe stammte der nachfolgende Besitzer Johann Peter Schmidt.Sein Sohn war Johann Christoph Schmidt. Dessen Tochter namens Susanne Dorothea Elisabeth, heiratete 1817 Johann Georg David Ziemann, dessen Nachkommen noch heute auf dem Hofe sitzen.

Jedenfalls dessen Sohn, Christian Friedrich Wilhelm Ziemann, begann im Jahre 1846 ein Extrakt der Aussaat und Ernte, das im mancher Hinsicht sehr sehr aufschlussreich ist.

Gebaut wurden damals außer allen Getreidearten Raps, Kümmel, Bohnen, Erbsen, Esparsette, Klee, Kartoffeln, Zuckerrüben, Turnips, Mais, Flachs und Möhren.

Seit 1860 züchtete der Besitzer auch Zuckerrübensamen und gebrauchte als künstlichen Dünger phosphorsauren Kalk, den er seit 1875 auch durch Ammoniak ergänzte.1855 düngte Ziemann erstmalig mit Guano, bemerk aber, dass kein Resultat vom Guano zu sehen ist.

Die Haupteinnahmen flossen um 1850 aus Kümmel, Zuckerrüben, Wolle und Milchwirtschaft; hatte doch der damalige Besitzer eine stattliche Zahl Kühe und zwischen 50 und 100 Schafe!

1848 findet sich im Wirtschaftsbuche die Bemerkung: Dieses ist die erste Ernte nach der Separation (beendet 1851) und habe 140 Morgen nach der Separation in drei Plänen, fünf Morgen weniger als vorher.

Eingesät sind vier Wispel neun Scheffel, aufgemessen 27 Wispel 8 Scheffel. Im gleichen Jahre mussten zweieinhalb Morgen Gerste wegen Wildhafer abgemäht werden.Da man damals mit der Hand säte, konnte man dem Unkraut nicht so beikommen wie beispielsweise beim späteren Drillen der Saat, wo man es zwischen den Kornreihen weghacken konnte.

Eine Drillmaschine erwähnt der Besitzer zum ersten Male 1862. Zum ersten Male beim Kümmelsäen die Drillmaschine verwendet. Bisher haben wir denselben in Pflanzen gelegt; es ist ein Fortschritt. Die Verwendung der Drillmaschine beim Kornsäen war sicher schon früher üblich.

1865 wurde in der Wirtschaft zum ersten Mal mit der Maschine (Göpel) gedroschen. Der Stand der Handdrescher starb allmählich aus. Interessant sind auch die eingestreuten Wetterberichte. Am 19. Juli 1849 kam ein Hagelwetter aus Richtung Hohenerxleben und ging über Brumby in einer Viertelstunde Breite nach Pömmelte und Wespen zu. Besonders die Schlötegegend hatte zu leiden.

Nicht genug mit diesem Unglück, brannte in der Nacht vom 6. zum 7. Dezember 1849 der am Staßfurter Wege aufgefahrene Gerstendiemen ab, der zum Glück mit 400 Talern versichert war.

Der Besitzer erhielt aber nur 384 Taler. 1857 waren Trockenheit, Hitze und Mausefraß sehr schlimm.1859 machten die Erdflöhe am Raps großen Schaden.

Am 8. April 1859 blühte schon der Raps; am 18. April 1863 hatte der Roggen bereits Ähren. Dem David Ziemann folgte dessen Sohn Christian Friedrich Wilhelm Ziemann und ihm Edmund Wilhelm Ziemann, der die Hofgebäude sämtlich neu aufführte und auch den Garten mit zum Hofraum legte.

Dessen Sohn, Wilhelm Ernst Ziemann ist heute Hofbesitzer.Die Notizen zeigen das Bild von strebsamen, aufgeschlossenen Landwirten, die darauf bedacht waren, ihre Ernteerträge durch gewissenhafte Beobachtung aller Wachstumsbedingungen und Berücksichtigung aller chemischen und technischen Neuerungen und Hilfsmitteln zu steigern.

So gelang es ihnen in 30 jähriger Tätigkeit ihre Einnahmen von der gleichen Ackerfläche zu verfünffachen, wozu besonders der seit 1882 aufgenommene Feldgemüsebau beitrug. In glücklicher Weise vereinigte sich in diesem Geschlecht das bäuerliche mit dem kaufmännischen Talent.

Unnötig zu sagen, dass bei derartiger Begabung eine Zerschlagung des Hofes durch Erbteilung verhindert und das heutige Erbhofgesetz instinktiv im voraus verwirklicht wurde.

So blieb der Hof 300 Jahre im Familienbesitz.

a) Das heutige Brumby    

Brumby hat auch heute noch seinen Charakter  als Bauerndorf bewahrt. Selbst Handwerker, sonstige Gewerbetreibende und Arbeiter bebauen meist auch ein Stück Land, sind also nebenbei Landwirte.

Die Arbeiter sind in der Mehrzahl in der Landwirtschaft beschäftigt; ein Teil findet auch in benachbarten Industrieunternehmen lohnenden Verdienst.

Der Landhunger der Bevölkerung ist, soweit es sich um Gemüsebau für den Hausbedarf handelt, zum Teil durch die Anlage von Schrebergärten am Fährwege, deren Gelände von Burg Brumby abgepachtet wurde, befriedigt.

Die Einwohnerzahl beträgt zur Zeit 1279 (Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober 1937). Wohnhäuser sind ca. 200 vorhanden. Die Zahl erhöht sich jetzt durch private Bautätigkeit.

Die Bevölkerung gliedert sich in folgende Gruppen:   

1) Großhöfner: Burg und Amt Brumby und Wilhelm Ziemann;

2)Erbhöfe: Barkow, Bosse, Bodenburg, Otto Becker, Brandes, Hübner, Kahse, Koetz, Lotz, Rettig, Gustav Schulze, Friedrich Schulze, Schacke, Sperling, Willing, Zencker, Ernst Ziemann;

3) Landwirte: 31

4) Handwerker und Gewerbetreibende

5) Beamte und Angestellte

6) Landwirtschaftliche und Industriearbeiter

7) Rentner und Invaliden.

--Bürgermeister ist seitdem 1. Mai 1933 der Gärtner Franz Hühne. Er hat sich besonders die Verschönerung unseres Ortes durch Schaffung von Schmuckplätzen angelegen sein lassen. Ein Erfolg seiner Arbeit ist darin zu sehen, dass Brumby im vorjährigen Verschönerungswettbewerb der Dörfer des Kreises Calbe den 1. Preis erhielt.

Zur Ortsverwaltung gehören außer ihm 2 Beigeordnete, Willi Bodenburg und Walter Friedrich, 6 Gemeinderäte, nämlich August Bosse, Hans Finzel, Wilhelm Köhne, Gottfried Friederich, Willi Kahse und Willi Zander. Gemeindesekretär ist Franz Schmidt, sein Gehilfe ist Hermann Klemmer. Gemeindediener ist Karl Eisfeld.

Das Glanzstück von Brumby ist zweifellos der für jedermann zugängliche Schlosspark mit seinen unter Naturschutz stehenden Platanen von denen eine als Kuriosität verschieden geformte Blätter zeigt.

Hier befindet sich auch, idyllisch gelegen, der 1936 von der NSV eingerichtete Erntekindergarten. Brumby war übrigens in der zweiten Hälfe des vorigen Jahrhunderts schon einmal im Besitze einer solchen Einrichtung, die damals Kleinkinderschule genannt wurde.

Anregung zu ihrer Gründung gab ein Erlass der Regierung vom 22. 11. 1847. Sie wurde geschaffen vom Ludwig Krieg, einem Anhänger der Herrenhuter Brüdergemeine, und befand sich im späteren Hebammenhause neben dem Hofe des Bauern W. Kahse.

Dieses Gebäude nebst dem anstoßenden früheren Hirtenhause macht jetzt einem Neubau platz, indem das Gemeindebüro zur Zeit noch auf dem Kantorberge untergebracht werden soll.

Gemeindebüro

               Jetzt neues Gemeindehaus mit Gemeindebüro.

Auch die herrliche Linde auf dem Kantorberge und die alten Pappel an der Röte stehen unter Naturschutz. Im Jahre 1866 wurde von der Gemeinde auf dem Elsenberge der neue Friedhof angelegt. Polizeilich wird Brumby durch den Gendarmen aus Neugattersleben betreut. Brumby hat seit 1895 eine auf genossenschaftlicher Grundlage beruhende Ländliche Spar- und Darlehenskasse. 

Die Freiwillige Feuerwehr besteht seit 1924, ist seit 1931 mit einer Motorspitze ausgerüstet und nimmt sich auch des Luftschutzes an. Feuerwehrführer ist zur Zeit Landwirt Karl Aue. –Seit 1933 besteht hier eine Ortsgruppe der NSDAP.

Erster Leiter derselben war Bauer Willi Bodenburg, der später Kreisbauernführer wurde und sein Leiteramt an Kaufmann Walter Herm abtrat. Aus Gesundheitsgründen musste dieser 1935 sein Amt niederlegen, und als sein Nachfolger wurde der Lehrer Hans Finzel berufen. Der Mitgliederstand unserer Ortsgruppe beträgt augenblicklich 55.

Die NSV zählt 122 Mitglieder. Das Walteramt der letzteren versieht nach mehrfachem Wechsel zur Zeit Gemeindesekretär Franz Schmidt. Neben den Jugendorganisationen besteht hier auch eine Ortsgruppe der NS. Frauenschaft und eine Zweiggruppe vom Roten Kreuz.

In den Kriegen zollte Brumby schwere Opfer an Blut. Im Weltkriege starben 57 Sohne unseres Dorfes und 1 Tochter, deren Namen fast alle am 1922 auf dem alten Friedhof errichteten Denkmal verewigt sind. Es fehlen darauf Emil Eimecke, Hermann Domine, Wilhelm Krone, Karl Meyer, Karl Müller, Richard Scheffer, Karl Schmidt, Paul Trehkopf, Karl Wesemann Schwester Irene Kilian.

 Wie einerseits die Menschen hier die Landschaft gestalteten, so formte dieser andererseits innerlich die Menschen. Die günstige finanzielle Lage, verursacht durch den reichen Feldertrag, blieb nicht ohne Einfluss auf den Charakter der Bewohner. Es bildete sich mitunter ein allzu starkes Selbstbewusstsein heraus.

Unter dem Einfluss des Nationalsozialismus hat aber der Gedanke der Volksgemeinschaft auch bei uns kräftig Wurzel geschlagen. In früherer Zeit, als das Gemeinschaftverhältnis unter den Einwohnern mehr und mehr zerfiel, schwanden alle die ländlichen Bräuche, die sich in Gegenden mit weniger günstigen agrarischen Verhältnissen noch erhielten.

Man braucht hier nur an die Tracht zu denken. Statt der gemütvollen Besinnlichkeit ergriff die Menschen eine spekulative Nüchternheit. Der Wohlstand erzeugte zugleich eine Sucht, seine günstige pekuniäre Lage auch äußerlich durch bessere Kleidung und vornehme Wohnungen zu beweisen.

Aus dieser Einstellung stammen die vielen palastähnlichen Häuser der Bördebauern, nach denen man den Reichtum eines Ortes untrüglich messen kann. Die raffinierte, beinahe gärtnerische Ausnutzung des Bodens weckte eine geistige Aufgeschlossenheit für die Verwendung technischer Hilfsmittel bei Ackerbau; sie erzog die Bewohner auch zum Fleiß. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend sind sie unermüdlich tätig, die ohnehin glänzende Ertragsfähigkeit ihrer Felder in immer wachsendem Maße zu steigern.

Man könnte bei diesem Bemühen geradezu von einem stillen landwirtschaftlichen Wettbewerb der Leute untereinander reden. Wohl in keinem Landstriche Deutschlands wird mehr ökonomisch und rastlos gearbeitet. Dieser unermüdliche und unverdrossene Fleiß bei langem Tagewerk lässt keine Zeit zu besinnlichen Zusammenkünften. Jeder ist froh, wenn er nach des Tages Last und Mühe seine lahmen Glieder ruhen kann, um am nächsten Morgen voll arbeitsfähig zu sein.

So wuchs hier ein ernstes schaffensbereites Geschlecht heran, dem niemand seine Achtung versagen wird. –Eine schöne Sitte, seit Jahrzehnten fast verschwunden, lebt jetzt unter der Pflege des 3. Reiches in unserem Orte wieder auf, das Erntefest.

Wird das letzte Korn vom Acker geholt, so flechten die Gefolgschaftsmitglieder die Erntekrone und schmücken sie mit bunten Bändern und Sinnsprüchen. Dann steigen sie damit aufs letzte Fuder und fahren unter Singen und Jauchzen durchs Dorf dem Bauerhofe zu. Hier wird die Krone unter Dankes- und Segenswünschen den Bauersleuten überreicht. Nun folgt bei Kaffee und Kuchen und noch anderen Genüssen eine fröhliche Feier, die von größeren Höfen auch wohl im Gasthause abgehalten wird. Manche Bauern beschenken ihre Helfer statt der Feier auch mit praktischen Dingen.

Ähnlich wird es bei Bauten mit dem Richtfest gehalten. Wehe dem Bauherren, der sich nach Setzen der Richtkrone nicht alsbald durch einen Schmaus für Maurer und Zimmerer löst! Das musste kürzlich erst ein Großhöfner erfahren. Nach dreitägigen Warten war die Richtkrone vom Bau verschwunden, und an ihrer Stelle prangte ein Besen mit aufgehängtem Hering am First. Dieser freundliche Wink und Spott führte denn auch zum erhofften Ziel. –Wieder aufgelebt ist ferner die Sitte des Ringreitens das alljährlich im Frühling abgehalten wird.

Alle in der Landwirtschaft tätigen Leute betätigen sich daran. Im Trab wird das Tor, an dessen Querbalken in der Mitte der Ring hängt, dreimal durchritten. Wer mit seinem kurzen Holzspeer am öftesten den Ring aufspießt ist Sieger und erhält den ersten Preis u.s.f. Die Preise bestehen in Schmuck- und Gebrauchsgegenständen und werden größtenteils von den Bauern gestiftet. Am Abend vereint dann ein fröhlicher Tanz alle Teilnehmer und viele Bürger, die bereits am Tage Zuschauer des Wettkampfes waren im Gasthofe.

8. Die Kirche von Brumby

Unsere Kirche ist Sankt Petrus geweiht, eine Erinnerung an die katholische Zeit.

Sie steht auf dem alten Friedhofe, der seit Einrichtung des neuen nicht mehr als Begräbnisstätte benutzt wird. Wann die Kirche erbaut worden ist, ist nicht mehr zu ermitteln.

Trifft die Kunde vom Abt Bernhardus von Berge als erstgenannten Patron zu, so muss sie schon um 1051 bestanden haben. Ob das jetzige noch das ursprüngliche Gebäude ist weis man auch nicht.

  Kirche Südseite

Jedenfalls besteht die begründete Möglichkeit, dass die Kirche früher noch mit Seitenschiffen versehen war.Warum diese verschwanden ist nicht ersichtlich. Sicher wird sie sich im Laufe der Jahrhunderte viele Umbauten haben gefallen lassen müssen. Davon zeugt noch ein Stein über dem südlichen Eingang mit der Inschrift: „Gott behüte deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. 1581 die Bauern von Brumby“.

Im Jahre 1900 errichtete man den Turm in seiner jetzigen Gestalt, etwas erhöht und mit vier Ecktürmchen versehen in Anlehnung an den Schlossturm.

Orgel und Uhr (Senher) waren schon vor dem 30 jährigen Kriege in der Kirche vorhanden, wie alte Kirchenrechnungen ausweisen.

Ihr Inneres ist reich geschmückt mit geschnitztem Altar und Holztäfelleihen an den Emporen. Ein Prachtstück besonderer Art ist die mit vielen biblischen Bildern bemalte Holzdecke, die kurz nach dem 30 jährigen Kriege der damalige Pfarrer Haevecker herstellen ließ. Sie wurde 1664 vom Tischler Eichholz in Calbe ausgeführt und 1666 von Heinrich Busch aus Braunschweig künstlerisch bemalt.

1667 erhielt die Kirche eine neue Kanzel und einen neuen Altar. Erstere stellte her Tischler Melchior Stellwagen aus Calbe, letzteren Wilhelm Schorius aus Braunschweig. Im gleichen Jahre wurde auch neues Kirchengestühl beschafft.

1672 wurde eine neue Orgel von Jakob Schüler aus Magdeburg eingebaut, die man im Laufe der folgenden Jahre noch wesentlich verbesserte. Zu diesem Zwecke stiftete eine ungenannte Dame 50 Thaler. Auch an den Seitentäfeleien befinden sich biblische Gemälde.

Grundriss der Kirche

Das Kirchengeläut bestand und besteht jetzt wieder aus 3 Glocken; eine 4. war die Uhr- (Senher)- Glocke.

Der Gießer des alten, Ende des 16. Jahrhunderts geschaffenen Geläuts war Heinrich Borstelmann aus Magdeburg.

Die große und die kleine Glocke tragen die Jahreszahl 1925, wo sie gegossen sind. Sie mussten nämlich 1917 im Weltkriege abgeliefert werden und wurden 1925 durch neue ersetzt. Die größte trug vordem die Inschrift: „Gott und Jesu zu Ehren und der hiesigen Gemeinde zu Nutz und Frommen“. Sie sprang beim Leichenzuge des Amtmanns Fiedler und wurde 1719 neu gegossen. Der Gießer war Becker aus Halle. Durch Sammlung in der Gemeinde wurden dafür 144 Thaler 2 Groschen aufgebracht.

Der Pastor war in Halle 6 Tage Zeuge des Gusses, „ damit das Gut von der alten Glocke nicht veruntreut werde“.

Mit allen Nebenausgaben kostete sie 166 Thaler 22 Groschen. Die Inschrift an der kleinen Glocke lautet: „ versammelt euch zu Tugend, wenn ich rufe die Jugend 1590“. Sie wurde früher zum Kindergottesdienst geläutet. Beide Glocken wiegen zusammen 1250 kg und kosten 1750 Reichsmark. Die mittlere die älteste stammt aus dem Jahre 1597.

Ihr lateinische Inschrift lautet verdeutscht: „Zum Geleit, zum Heiligtum, zum Gebet, zum letzten Gang rufe ich die Bürger, die Christus mit seiner Stimme ruft“. Die größte und die kleinste Glocke mussten wie schon erwähnt, 1917 abgeliefert werden.

Am 30. Juni 1917 läuteten sie ihren Abschied. Als sie aus dem Dorfe gefahren wurden, gab ihnen das Geläut der mittleren Glocke den letzten Gruß. Am 18. August 1925 wurden die neuen, in Apolda gegossenen Glocken feierlich vom Bahnhof Calbe- West abgeholt. Die verbliebene mittlere Glocke begrüßte mit ihrem Schall die ankommenden Schwestern. Am 23. August 1925 vollzog sich bei feierlichem Gottesdienst die Glockenweihe.

Neben dem alten befindet sich auf der großen Glocke der Vers: „Die Glock in schwerer Kriegeszeit dem Vaterland sie war geweiht. Zur Ehre der gefallenen Brüder ertöne sie uns heute wieder“. Die kleine Glocke ziert folgender Spruch „dir, Deutschland, im Weltkrieg gab ich mein Erz. Neu ersteh ich, erweck deiner Jugend ein gottfürchtend Herz“.

Wann die Reformation in Brumby eingeführt wurde, ist auf das Jahr genau nicht zu sagen: es mag in der Zeit von 1540 bis 1550 gewesen sein. Unsere Kirche besitzt an Gesamtvermögen die Pfarre, das Pfarrwittum- und das Küsterhaus und fast 300 Morgen Acker.

Sie erhält sich vollkommen selbst und führt noch Beträge an die Ausgleichskasse ab. Neben dem Eingang zur 1890 erbauten Sakristei steht ein alter Leichenstein mit folgender heute nicht mehr leserlicher Inschrift: „Nach der Geburt Christi im 1600sten Jahre am Tage der Himmelfahrt Christi gegen Abend ist in Gott verschieden

Kaspar von Homburgk zu Brumby, dem Gott gnädig und barmherzig sei“. Beiderseits des sicherlich erst lange nach der Erbauung der Kirche geschaffenen Turmeinganges stehen zwei alte Leichensteine mit folgenden Inschriften: „Anno 1606 den 19. September um 2 Uhr gegen den Morgen ist der edle gestrenge und ehrenfeste Johann von Werdensleben zu Brumby Erbsaß im Herren entschlafen“; und: „ Anno 1608 ist die edle und viel tugendsame Frau Armgart von Ditfort, Jordan von Werdensleben zum Brumby Erbsaß eheliche Hausfrau im 54. Jahre ihres Alters seliglich in dem Herrn entschlafen.

Gott verleihe ihr eine fröhliche Auferstehung und uns allen zum ewigen Leben. Amen“. In mitten des Steins befindet sich das lebensgroße Bild der betreffenden Person. Bei der 1819 vorgenommenen Erneuerung der Kirche baute man eine neue Turmuhr, eine Heizungs- und Blitzableiteranlage ein.

Die Uhrglocke verkaufte man damals weil sie überflüssig war. Am 31. Dezember 1898 zog man den Klingenbeutel ein und stellte dafür 7 Büchsen an den Eingängen zur Kirche auf, in die die Besucher ihre Scherflein tun sollten. Alle 7 brachten aber nur 9 Zehntel des mit dem Klingelsack gesammelten jährlichen Betrages.

1916 baute man die elektrische Lichtanlage ein, und 1926 vervollkommnete man durch eine Stiftung des Bauern Ernst Ziemann die Orgel.

Inneres der Kirche: Blick auf Altar

 Im Innern der Kirche neben der Kanzel befindet sich ein Epitaphium „ der am 8. Februar verstorbenen Adelheid, Diederich Christofs Havto Gemahlin“. Im Hauptbilde zeigt es Christus am Kreuz, und darunter ist die Auferweckung des Lazarus dargestellt.

Ein an der Südwand hängendes Epitaph gilt wahrscheinlich dem 1606 verstorbenen Johann von Werdensleben. Eine gründliche Erneuerung erfuhr die Kirche 1938. In viermonatiger Arbeit restaurierte Kirchenmaler Mannewitz aus Jävenitz in der Altmark das Innere, den Altar, die Kanzel, die Emporen und das Gestühl. In mühseliger Arbeit kratzte man das öde Braun vom Altar und seinen Figuren und frischte alles in den ursprünglichen Farben auf. Ebenso verfuhr man mit der Kanzel.

Wände und Gestühl erhielten einen hellen Anstrich, um den Gesamteindruck des Raumes freundlicher zu gestalten. Die Kosten dafür betrugen ca. 4000 Reichsmark. Die Orgel wurde ebenfalls überholt, gestimmt und mit einem elektrischen Gebläse versehen.

Die Firma Hammer aus Hannover erhielt für diese Arbeit etwa 1500 Reichsmark.

Inneres der Kirche: Blick auf Orgel. Rechts die Kanzel

Endlich erfuhr auch die Beleuchtung eine wesentliche Verbesserung. Statt der die Sicht auf Altar bzw. Orgel hindernden

Kronenleuchter baute man moderne Beleuchtungskörper an den Seitenwänden ein, was fast 1000 Reichsmark kostete.

Infolge der großen Kosten konnten noch nicht alle wünschenswerten Neuerungen durchgeführt werden. Späteren Jahren bleibt der Ausbau der südlichen Vorhalle zu einem Ehrenraum vorbehalten, indem Fahnen, Tafeln der Kriegsteilnehmer usw. untergebracht werden sollen.

Ebenso muss das Ausfugen des Mauerwerks auf eine spätere Zeit verschoben werden. Am 28. August 1938 fand die feierliche Einweihung des erneuerten Gotteshauses im Beisein des Präsidenten des Konsistoriums, des Patrons, des stellvertretenden Superintendenten, des Gemeindekirchenrates und vieler Gemeindeglieder statt. Nach fachmännischem Urteil ist nunmehr unser Gotteshaus einer der schönsten Dorfkirchen im weiten Umkreis, worauf die Gemeinde stolz sein kann.

Als Pfarrer vor dem 30 jährigen Kriege werden in alten Kirchenakten genannt: Thomas Krüger, Perlitius und Johann Müller. Der erste evangelische Pfarrer war Thomas Krüger, der früher Mönch war und dem bei der Kirchenvisitation 1562 bis 1564 kein gutes Zeugnis ausgestellt wird. Unter anderem machte man ihm den Vorwurf, dass er die damalige Filiale von Brumby, nämlich Üllnitz arg vernachlässigt habe. Da sich Üllnitz von Glöthe aus wegen der geringeren Entfernung besser betreuen ließ, wurde es bald danach diesem kirchlich einverleibt.

Die Reihe der Pfarrer vom 30 jährigen Kriege bis jetzt zeigt folgende Namen: Simon Salich- 1632, Heinrich Haevecker 1676, Konrad Haevecker-1700, Johann Hatze- 1727, David Rothermund-1766, Leberecht Schortmann- 1782, Gottlieb Pfannschmidt- 1788, Erdmann Stoepel- 1831, Gottlob Ziegler- 1852, Heinrich Ahrendts-1862, Max Heuduck- 1898, Franz Hachtmann-1924, Rudolf von Oppen- 1932, Werner Stephani- 1933 bis jetzt.

a) Was alte Brumbyer Kirchenrechnungen erzählen

Unsere Kirchenrechnungen entstammen teilweise noch der Zeit vor dem großen Kriege. 1589 erlitt die Kirche durch Brand der Küsterei und Pfarrscheune großen Schaden und kam in Schulden. Im Rezess von 1590 wurde daher mit Einverständnis der Bauern und Freihöfe festgesetzt, dass diese die Kirchenäcker frei und unverlohnt bestellen sollten.

(Pflügen, eggen, walzen, Mist- und Erntefuhren). Die Äcker waren folgendermaßen unter die Dienstpflichtigen aufgeteilt:

Peter Freytagk 2 Morgen bei den Steinen, 1/2 Morgen im Nienburgischen Felde, Hans Große und Christian Meinert:

2 1/4 Morgen am Gatterslebischen Wege im Steinburgischen Felde, 1/4 Morgen hinter der Wische, Zyliakus Eichholz und Simon Schnock: 1 Morgen am Berge bei des Pfarrers Äckern, 1 Morgen hinter der Wische, 1/2 Morgen im Pölicken,

Balzer Schönejahn: 1 Morgen hinter der Wische, 1 1/2 Morgen am Wartenberge, Jordan von Wardenslebens Erben:

2 1/2 Morgen zu Zeps, da die  Stangen stehen, Thomas Oeltze, Christian und Hans Weber: 2 Morgen um den Fuchsberg,

1/2 Morgen im Pölicken, Hans Krüger und Hans Friedrich Altknecht: 2 Morgen hinter der Wische, Otto Johann von Steinäcker:

2 1/4 Morgen auf dem Üllnitzschen Graseweg schießend, Andreas Storm und Moritz Bertram: 2 1/4 Morgen auf dem Üllnitzschen

Grasewege bei seinem Acker, Humborg und Drewes Storm: 1/2 Morgen am Vossberge, Hans Bertram jetzt Hans Lüdecke:

2 Morgen zu Zeps.—Diese Beackerungspflicht wurde als dauernd von den Bauern später bestritten und sollte nach ihrer Ansicht

nur bis zur Entschuldung der Kirche bestehen. Anlass zur Dienstverweigerung gab der Umstand, dass der Wardenslebensche Hof

1683 eine Domäne wurde und der Kirche diese Dienste nicht mehr leistete. Darauf verweigerte auch Burg Brumby diese Pflicht.

Nach langen Verhandlungen löste dieser Hof die Last durch eine Jahresgebühr von Thalern ab. Daraufhin verweigerten 1732 alle Bauern der Kirche diese Dienste. Ein im Jahre 1735 entschiedene Prozess verpflichtete die Bauern jedoch von neuem. Freilich hatte dieser Bescheid nur formalen Wert; denn da seit 1715 alles Kirchenland restlos verpachtet war, wurde dieser Dienst in der Praxis überhaupt nicht mehr geübt. Dieser Prozess erlebte trotzdem nach über 100 Jahren um 1841 eine Auferstehung.

Die damaligen Kirchenväter im Verein mit Pastor Ziegler klagten gegen folgende Bauern auf Erfüllung ihrer Beackerungspflicht: David Ziemann (damals Schulze), August Freitag, Witwe Reckleben, Jakob Bachmann aus Borne, Leberecht Zencker, Ludwig Krieg, Witwe Sauerhering geb. Becker, Witwe König geb. Schreiber, Christian Lotz, Heinrich Vieth. Sie alle lehnten eine diesbezügliche Verpflichtung mit folgender Begründung ab, 1) weil sie diese Kirchenäcker früher in Pacht hatten und sich so die Dienste selber leisteten, 2) weil seit der Neuverpachtung im Jahre 1835, wo diese Parzellen in andere Hände über gingen, solche Pflicht von ihnen nicht gefordert sei, 3) weil im Hypothekenbuche (Grundbuche) eine solche Verpflichtung auf ihre Höfe nicht eingetragen sei.

Der Ausgang des Prozesses ist nicht bekannt, doch ist anzunehmen, dass der Geist gegen den Buchstaben siegte, was 1735 nicht der Fall war. Im großen Kriege 1618 bis 1648 hatte auch Brumby viel zu leiden, und eine geordnete kirchliche Rechnungsführung war unmöglich, ja auch unnötig, da Einnahmen und Ausgaben nicht vorhanden waren. Aber schon 1640 nahm der gewissenhafte

Peter Schönian als einer von den Altarleuten, wie die Kirchenältesten damals hießen, die Rechnungsführung wieder auf und setzte sie bis 1649 privatim fort. Nach seinem Bericht soll der Schulmeister Augustin Fischer von 1632 bis 1640 Buch über den Kirchenetat geführt haben; doch findet sich dieses Register in Kirchenakten nicht vor. Peter Schönians tat ist um so höher zu bewerten, als er selbst der Kirche aus aufgelaufenen Ackerzinsen 13 Thaler 6 Groschen und 7 Pfennige schuldete.

Weil er der Kirche in der Notzeit aber mehrfach mit Geld ausgeholfen, da sonst niemand für die Kirche über hatte „des hat der die Zuversicht, es werde die Obrigkeit ihm etwas von dieser  Position in der Hauptsumme abgehen lassen“. „1640 bis 1642“ so führt die Rechnung aus, „hat wegen großer Unsicherheit kein Mensch in Brumby wohnen und daher gar keine Einnahme und Ausgabe in der Kirchenrechnung geführt werden können, ausgenommen, dass 1642 ein Morgen

Hafer von der Kirche ist bestellt wurden“. „1644 ist wegen der damaligen Unsicherheit und Ruins, so von beiden Armeen, sowohl von der Kaiserlichen, so vor Bernburg gestanden, als von der Schwedischen, so jenseits der Saale bei Lattdorf gestanden, dem Lande zugezogen worden, keine Einnahme und Ausgabe gewesen“.

Von 1645 bis 1649 nahm die Kirche von dem Pächter Pauser insgesamt 9 Thaler 23 Groschen 6 Pfennige ein. Nach dem Kriege bemühte man sich, wieder zu geordneten finanziellen kirchlichen Verhältnissen zu kommen. 1653 übersteigt die Einnahme zum Ersten mal wieder die Ausgabe um ein Plus von 1 Thaler 2 Groschen 4 Pfennige.

In den Einnahmeposten spielen freilich rückständige Zinsen von 1632 her noch eine große Rolle, wie den auch Pfarrer und Schulmeister Gehaltsteile gestundet werden musste. Von 1654 an werden die Zinsen und Pächte, die aus dem Kriege noch rückständig waren, allmählich aber zielbewusst eingetrieben.

Das mag rücksichtslos erscheinen; man muss aber bedenken, dass die Kirche das Gotteshaus und das Pfarr- und Schulgebäude erhalten musste, die sich nachweislich in einem traurigen Zustand befanden, und außerdem Pfarrer und Schulmeister zu besolden hatte. Zudem war die Kirche damals das einzige Institut, das die Armenpflege betrieb. Was man aus dieser Ausgabeposition an wirtschaftlichem und körperlichem Elend und an sittlichen Verfall herauslesen kann ist geradezu erschütternd.

Vaganten aus Norwegen, Dänemark, Spanien, Österreich, Polen, der Schweiz, der Türkei klopften an die Pfarrtür um eine Gabe zu empfangen. Da kommen Leute, denen von der Soldateska die Augen „ausgenadelt“ sind oder  aus ihrer Heimat vertriebene Edelleute, abgesetzte Pfarrer und Schulmeister, Pfarrerwitwen, Studenten und Schüler, arme, verlassene Weiber, ehemalige Gefangene aus der Türkei, Leute, die durch Wasser und Brand Hab und Gut verloren usw.

Auch wurden andere Kirchen unterstützt. So stiftete unsere Kirche zu Wiederaufbau der 1657 abgebrannten Pfarre und Schule in Glöthe 12 Groschen; 1658 gab sie Oschersleben zum Bau der abgebrannten und 1661 Zielitz zum Bau der verwüsteten Kirche einen Zuschuss.

In der Rechnung von 1591 erscheint das erste mal eine Ausgabe für die Armen. 1594 bis 1595 muss die Saale durch Überschwemmung großen Flur- und Gebäudeschaden angerichtet haben. Die Kirche Brumby stiftete nämlich den Dörfern Werkleitz, Tornitz, Pömmelte und Schwarz aus diesem Grunde je 12 Groschen; Schwarz, als gewiss am ärgsten betroffene Gemeinde, erhielt sogar 21 Groschen. 1722 erhält Moritz Rudolph eine Thaler von der Kirche, weil er nebst seiner Frau vom Bullen gestoßen und übel zugerichtet wurde.

Kantor Österreich von Biere bekam 1723 3 Scheffel Roggen von hiesiger Kirche geschenkt, weil er abgebrannt. In der Gabenliste für die Armen tritt im 30 jährigen Kriege auch ein getaufter Jude auf. Ein armer Schneidergeselle und ein altes Weib, die man an der Schuttkuhle des Dorfes tot auffand, erhielten von der Kirche Särge und ein christliches Begräbnis. Im großen Kriege wurde alles Kirchenornat geraubt bis auf einen zinnernen Kelch, der aber zum Abendmahl unbequem und daher nicht zu gebrauchen war.

Alles notwendige Gerät wurde durch Spenden wieder ersetzt. In der Nacht vom 11. zum 12. September 1709 wurde alles Kirchengerät wiederum gestohlen, und wieder fanden sich Spender zu seinem Ersatz. In der Kirchenverwaltung vollzog sich 1657 ein Wandel. Dorf und Kirche, bisher unter dem Zepter des Amtes Calbe, wurden dem Geheimen Rat Gebhard von Alvensleben auf Neugattersleben unterstellt, welches Geschlecht noch heute das Patronat über unsere Kirche ausübt.

Am 24. September 1657 mussten sich unsere Dorfbewohner dem neuen Herrn in Neugattersleben verpflichten. Die damalige Kirchenrechnung gedenkt dieses Aktes mit folgenden Schlussworten: „Der Allerhöchste verleihe auf beiden Seiten Glück und Gnade und Segen hierzu. Er halte die neue hochadlige Obrigkeit bei beständiger Gesundheit und aller ersprießlichen Wohlfahrt und langwierigem Leben, die neuen Untertanen aber bei schuldigem Gehorsam und gutem Vermögen,

damit sie ihre schuldige Dienste tunlich ablegen und Gottes Wort und ihrem Gewissen gemäß leben mögen! Amen!“ 1733 wurde das Kirchendach völlig erneuert. Die Kosten betrugen 179 Thaler 17 Groschen 10 Pfennige, aber schon 1736 machte sich durch einen Sturmwind eine neue Reparatur nötig, die über 153 Thaler verschlang. Großen Raum nimmt 1738 bis 1739 die Neuverpachtung der Kirchenstühle ein, die genau 19 Thaler Einnahme erbrachte. Folgende Namen werden dabei genannt: Johann Herbst,

Hans Pflugmacher, Christoph Asche, Peter Müller, Christoph Ruprecht, Peter Bock, Heinrich Böhme, Jakob Schotte,

Christoph Pfannschmied, Andreas Weßling, Johann Weber, Christian Fechtel, Peter Freytag, Hans Becker, Hans Bock,

Hans Friedrich, Christian Böhme, Joachim Becker, Peter Ließ, Andreas Grobe, Christian Krüger, Peter Thiele, Susanne Thomas, Christian Reckleben, Andreas Riemert, Joachim Kieseler, Andreas Becker, Peter Hoppe, Andreas Rickmann, Christoph Schmidt, Mayntz, Valentin Luther.

Bei der jährlichen Abnahme der Kirchenrechnung wurden jedes Mal 2 Thaler Zehrgeld eingesetzt. Überhaupt spielten damals Trinkgelder bei jeder Dienstleistung eine große Rolle. Das ist wohl mehr auf eine gewohnheitsmäßige

Übung als auf großen Durst zurückzuführen. – Der unglückliche Krieg 1806 bis 1807 mit dem Frieden zu Tillsit riss das linkselbische Land von Preußen los und brachte auch unseren Ort in neugegründeten Königreich Westfalen unter französische Botmäßigkeit. Nun war König Hieronymus, im Volksmunde „König Lustik“, der Herrscher. Seit der Zeit durfte in den Kirchen nicht mehr für den König von Preußen gebetet werden;

jetzt galt die Fürbitte dem neuen Herrn. Unter dem 16. Oktober 1807 erließ daher die Regierung in Cassel folgende Verordnung in französischer Sprache, die verdeutscht lautete: „Wir sind von den aufrichtigen Wünschen und von den herzlichen Gebeten überzeugt, die alle guten Westfalen hegen und zum Himmel richten für die Erhaltung glücklicher Tage des Königs. Aber der Augenblick ist gekommen, wo diese Wünsche und Gebete in der Öffentlichkeit geschehen sollen. Es ist nötig, dass alle Christen, vereint in vaterländischer Gesinnung, für ihren Herrscher die Gebete zum Himmel senden nach der Form ihres Gottesdienstes.

Wir bitten daher zu veranlassen, dass in das allgemeine Kirchengebet Fürbitten für den Erfolg der Truppen, für den Frieden des Königreichs Westfalen, für glückliche Tage des Königs und seiner erlauchten Gemahlin aufgenommen werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Diener der Religionsgesellschaften nichts unterlassen werden, unserem Wunsche nachzukommen, umsomehr, als der König sein Wort gab, alle Religionen zu schützen, wovon ein erhabenen Beispiel gibt der größte aller Menschen, sein erlauchter Bruder, der Kaiser der Franzosen“.

Ein Kirchengebet in der neuen Form ist in den Akten nicht zu finden und mag von den Geistlichen gewiss nicht mit innerer Anteilnahme gesprochen worden sein. Mit Sammethandschuhen faste Napoleon aber auch die Kirche trotz obiger Zusicherung nicht an. Davon zeugt die Verordnung vom 3. März 1808 an die „Zins-, Zehnt- und Pachtherren im Herzogtum Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld“, wonach sie von ihren Einnahmen einen Teil als Kriegssteuer an westfälische Kassen abzuführen hatten.

Beide oben bezeichnete Landgebiete hatten jährlich 3278128 Thaler 2 Groschen 7 Pfennige als Kriegssteuer aufzubringen, also fast 10 Millionen Mark. Von obiger Summe hatten die Prediger, Kirchen, Pfarrwittümer und Schulen rund 300 000 Mark aufzubringen; auf die Kirche von Brumby entfielen davon als Anteil 72 Thaler 5 Groschen 9 Pfennige.—

1813 wurde der französische Spuk verscheucht, und 1814 bekam das Kirchengebet wieder seine alte Fassung mit der Fürbitte für den angestammten König.

b) Vom Pfarrwittum

Es wurde 1699 auf der sogenannten Jungfernstelle durch Pfarrer Konrad Haevecker gegründet. Auf eigene Kosten ließ er hier ein Wohnhaus erbauen. Nach seinem Tode wurde der Bau abgeschätzt und mit 600 Thalern von der Kirche als Pfarrwittum angekauft.

Die zum Pfarrwittum gehörigen Gärten wurden ursprünglich vom Katecheten genutzt. Er war ein Gehilfe des Pfarrers, der die Kinder im kleinen Katechismus Luthers zu unterrichten hatte. Nach seinem Abgange 1727 legte man die Gärten als Ausstattung zum Pfarrwittum.

Über die sonstigen Rechte und Pflichten des Pfarrwittum äußert sich das alte Kirchenregister wie folgt: „Hält die Witwe Vieh, so genießt es freie Weide. Sind Baufuhren und Handdienste nötig, werden erstere von den Anspännern, letztere von den Kossaten geleistet, genau wie bei der Kirche“. Über die zweieinhalb Morgen Acker, die dazu gehören, findet sich folgende Anmerkung: „

Diese zweieinhalb Morgen Acker waren auf dem Pfarrer Konrad Haevecker zu eigen; es habe aber dessen Erben solchen Acker an die Kirche um 40 Thaler wieder verkauft mit dem Bedinge, dass er zum Witwenhause gelegen bleibe und die Pfarrwitwe dessen genießen solle“. Für diese zweieinhalb Morgen Acker zahlte die Witwe jährlich zu Martini einen Scheffel Rogen an die Gemeinde und 2 Groschen Erbenzins an das königliche Amt.

„Ist keine Pfarrwitwe vorhanden, wird das Haus vermietet, auch die Grasegärten und der Acker verpachtet, und Miete und Pacht wird zu jedes Mal nötigen Reparatur der Gebäude verwendet. Es erhält also bis hierher dieses Haus sich selbst. Der Kirchenvorsteher führt über die Einnahme und Ausgabe seit 1755 auf Verordnung der königlichen Amtes eine besondere Rechnung, und der Überschuss  wird in dem Kirchenkasten mit verwahrt“.

 

c) Früheres Einkommen des Pfarrers

Der Pfarrer nutzte 3 Hufen Landes auf Brumbyscher Mark, eine Hufe auf Müchelscher Mark, eine Hufe auf Flochauscher Mark, eine Hufe auf Ockstädter Mark (Wüstung) und eine halbe Hufe im Calbeschen Felde, zusammen 6,5 Hufe oder, da die deutsche Hufe zu 30 Morgen rechnete, rund 190 Morgen.

Zu der halben Calbeschen Hufe findet sich im alten Einkommensverzeichnis folgende Notiz: „Die alten Visitationsregistraturen (1562 bis 1564) schreiben der hiesigen Pfarre eine halbe Hufe im Calbeschen Stadtfelde belegen zu; das müssten von Rechtswegen 15 Morgen sein ( 10 Morgen waren es nur noch), und es sollen einiger Alten Anzeige noch 5 Morgen hinter dem Speckteiche dazu gehört haben. Es will aber seit vielen Jahren niemand etwas davon wissen; und bereits zu des alten hiesigen Pfarrers Heinrich Haeveckers Zeiten sind solche 5 Morgen desiderieret worden.

Die noch vorhandenen 10 Morgen hatte der Magistrat von Calbe eine Jahre her unter die bürgerlichen Onera in Calbe gezogen und verklagte mich bei Regierung und Konsistorium in Magdeburg wegen eines verweigerten Abtrages (Onera ist nämlich zinspflichtiger Besitz), wogegen ich meine Vorstellung getan, und ist sodann diesem Acker die Freiheit von solchem prästandis (Abgaben) wieder zuerkannt worden. (Pfarrer Rothermund, 1727 bis 1766).

Ferner stand dem Pfarrer die Nutzung zweier Gärten zu, einer am Hause und einer hinter der Steggasse belegen. Aus Calbe, Zens und Glöthe sollten jährlich 30 Scheffel Sanghafer für den Pfarrer einkommen.

Haevecker gibt in seiner Chronik von Calbe zu dem Ausdruck Sanghafer folgende Aufklärung: „Es hat zwar dieser Sangweizen (--Hafer) seinen Ursprung im Papsttum, da die Geistlichkeit die Fluren und Felder mit Fahnen und Gesang umzogen und gebeten,

dass Gott die Früchte des Feldes segnen und vor Schaden behüten wolle, so ist doch, obwohl solche öffentlichen Kreuzfahrten bei den Evangelischen aufgehoben, die Hagelfeier eingeführt, da in der Kirche gepredigt und gesungen wird, und deswegen solches Benefizium (Nutzen) billig bleibet“.

Calbe hatte Anteile am Sanghafer, seit 1700 etwa nicht mehr bezahlt, und diesbezüglich Vorstellungen des Pfarrers bei Regierung und Konsistorium waren erfolglos; aus Zens kamen aber jährlich noch 14,5 Scheffel und von Glöthe 2 Scheffel ein. In Zens waren die Debenten mit ihrer Abgaben folgende: Hans Gießau =3 Scheffel, Christof Bungenstab = 2,75 Scheffel, Christof  Kühne = 2, 75 Scheffel, Christian Schlüter = 1.75 Scheffel, Andreas Niemann = 1,75 Scheffel, Witwe Krause = 1,25 Scheffel, Henning Bertram = 1,25 Scheffel. In Glöthe  mussten Sanghafer geben: George Schmidt = 1 Scheffel, Gabriel Richter = 0.5 Scheffel, Benjamin Schleußig = 0,5 Scheffel.

Hierbei handelt es sich um Äcker, die zur Mark Brumby gehörten. Erstaunlich ist, dass dem hiesigen Pfarrer Lehn und Erbenzins an Geld und Hühnern von einigen Äckern, Höfen und Gärten in Förderstedt und Biere zustand. Die Abgaben mussten jährlich Martini entrichtet werden.

Wechselte der Besitzer (Pfarrer) oder Bewirtschafter (Pächter), so wurde ein neuer Lehnbrief ausgestellt und an Canon (Lehngebühren) das Doppelte der Jahressumme bezahlt. Lehnpflichtige aus Förderstedt waren: Gebhard Bertrams Erben von ¼  Hufe = 3 Groschen, Joachim Hellig von ¼ Hufe = 3 Groschen, Franz Matthias Scharping von 10 Morgen = 6 Groschen, Andreas Schulze von ¼ Hufe = 3 Groschen, Andreas Niemann von 12 Morgen = 2 Groschen, Nikolaus Heere von ¼ Hufe = 3 Groschen. Lehnpflichtige Förderstedts von Höfen und Gärten waren:

Michael Brand = 1 Huhn, Andreas Günther, Peter Schrader, Andreas Müller, Andreas Schultze, Andreas Schatte je ein Huhn, Herrmann Harnack = 3 Groschen. Die Lehnpflichtige in Biere war die Witwe von Friedrich Heinrich Theune, Anna Helene geb. Reimann, die jährlich Rogenpacht und 3 Groschen Erbenzins zu geben hatte. Die Nutzung des Grases vom alten Friedhofe war halbiert; die mitternächtige Seite stand dem Pfarrer, die mittägige Seite dem Schuldiener zu.

Wahrscheinlich reichte die erste damals bis an die Straße dem Amte zu. Sodann standen dem Pfarrer noch die sogenannten Accidenzien oder Stolgebühren zu. Der Ausdruck kommt von Stola her, einem langen, unten mit Bordüren besetzen Festgewand, das der Geistliche bei Amtshandlungen trug. Bei den Evangelischen trat an seine Stelle der Talar.

Er erhält alle Quartal von jeder Person, die zum heiligen Abendmahl geht, 2 Groschen. Das königliche Amt sowohl, als auch der Steinäckersche Hof geben jeder an Quartalgeldern einen Reichsthaler. – Auf Neujahr bekommt er aus jedem Hause, bei welchem Acker ist, ein Brot und eine Wurst, zusammen 36 Brote und 36 Würste. Doch gehen hiervon beides, Brot und Wurst, vom königlichen Amte ab, für welche seit 1701 = 5 Groschen 6 Pfennigen bezahlt wird. Einwohner ohne Acker, Häuslinger und Einlieger, geben zu Neujahr einen Groschen, ein einzelner  Hausgenosse gibt 8 Pfennige.

Der Wirt der Gemeindeschenke hat 2 Groschen und die Gemeindekasse für die öffentliche Danksagung am neuen Jahrestage 6 Groschen zu entrichten. Für ein Aufgebot erhielt der Pfarrer 12 Groschen, für eine Copulation (Eheschließung) 12 Groschen und für einen extra bestellten Trauungssermon noch 16 Groschen.

Bei Kindtaufen wurden ihm 6 Groschen und bei Einsegnung einer Wöchnerin 1 Groschen gegeben. Eine Fürbitte oder eine Danksagung kosteten je einen Groschen.

Für eine Krankenkommunion waren 6 Groschen zu bezahlen, für eine Beerdigung 1 Thaler 6 Groschen und, wenn eine extra Predigt gewünscht wurde, noch 16 Groschen. Er bekam das Opfergeld bei Trauungen, Begräbnissen, Kindtaufen, Kirchgängen der Wöchnerinnen, am Neujahrstage und am Erntedankfest. Ihm stand der Beichtpfennig und bei Feiern aus obigen Anlassen die Mahlzeit zu. Der Ertrag des Klingelsackes an den vierteljährlichen Bußtagen und bei Begräbnissen (mit nachfolgendem Gottesdienst) gehörte ihm ebenfalls.

Von den Eiern, die der Schuldiener am grünen Donnerstage von der Gemeinde sammelte, musste er ein Schock an den Pfarrer abliefern. Der Gemeindebäcker musste dem Pfarrer frei und ohne Entgelt sein Brot backen, den Teig von der Pfarre abholen und das gebackene Brot wieder dahin zurückbringen. Die Heizung lieferte der Pfarrer.

Wollte der Pfarrer sein Vieh mit auf die Gemeindeweide schicken, so musste er dem Hirten halbjährlich eine Metze Rogen und 3 Groschen für jedes Stück geben. Damit die Zenser ihren Sanghafer in einem Lokale zusammentrugen, schickte der Pfarrer für diesen Dienst jedes mal ein Fässchen Bier beim abholen mit.

9. Die Schule von Brumby

a) Volksschule

Wann die erste Schule hier eingerichtet wurde, ist aus Kirchenakten nicht genau ersichtlich; nachweislich bestand sie aber schon 1589.

Im Jahre 1641 werden zu erstenmal ein Schulhaus und  die Einkünfte des Schulmeisters genauer erwähnt. Das Baujahr des alten Schulhauses, das sicherlich fast 300 Jahre alt ist steht ebenfalls nicht fest.

Ob es mit der 1682 erbauten Küsterei identisch ist, lässt sich gleichfalls nicht sagen. Bei seinem Bau ist noch Lehm als Mörtel verwendet, und von seinen 18 Fenstern ist nicht eins dem anderen gleich. 1697 ist das rechte Schulhaus von Grund auf neu erbaut worden.

     Von links nach rechts: alte Schule, Gemeindebüro (hinter Baum), Pfarre

 

Demnach müssen 2 Schulhäuser vorhanden gewesen sein. Ob das zweite dort gestanden, wo heute das Gemeindebüro und die 3. Klasse sind, lässt sich nicht nachweisen. Die Frage der zwei Schulhäuser lässt sich vielleicht im Zusammenhang mit der Katechetenstelle klären.

Bis 117 wird der Katechet in der Kirchenausgabe nicht erwähnt, woraus zu entnehmen ist, dass ihm der Ortpfarrer bis dahin aus seiner eigenen Tasche besolden musste. 1717 werden für ihn auf Kosten der Kirche erstmalig 30 Thaler und 12 Scheffel Rogen jährlich eingesetzt. Er hieß damals Rößeler, und sein Nachfolger war Altknecht.

Letzterer wurde Weihnachten 1727 mit 4 Thaler 2 Groschen abgefunden, und seitdem verschwindet der Katechet aus der kirchlichen Ausgabenseite, also wohl auch seine Stelle. In Verbindung mit ihm ist des öfteren von der alten und neuen Schule also 2 Schulen die Rede. Nachdem 1727 die Katechetenstelle eingegangen war, geschieht in den Rechnungen die Erwähnung zweier Schulen immer seltener.

Daher liegt der Schluss nahe, dass man die 1716 an die Pfarrscheune auf dem Kantorberge (heute 3. Klasse und Büro) angebaute Katechetenwohnung als „ neue“ Schule bezeichnete. Seit 1715 wurde der gesamte Pfarracker erstmalig verpachtet und die Scheune nicht mehr benutzt, was auf ihre Verwendung zum Katechisationsunterricht schließen lässt. Nach Abgang des Katecheten lagerte der Gemeindeschenke darin sein Getreide, bis sie 1735 für 363 Thaler an Christof Schulze verkauft wurde. Später erstand sie die Gemeinde und erbaute 1840 hier eine neue Schulklasse.

Die Tatsache, dass die Angabe eines Schulgebäudes in Kirchenakten geschieht und die Kirche auch dessen Unterhalt bestreitet, beweist, dass die Gründung der Schule von der Kirche ausging. Im Rezess 1828 heißt es von der Dotierung der Schulstelle: „Sie ist zwar keine der schlechtesten der Umgegend; man will ihr aber doch 4 Morgen zweiter Ackerklasse zumessen“. Ob dazu kam, lässt sich nicht feststellen. Im Jahre 1661 starb der erstgenannte Schulmeister Augustin Fischer. Ihm folgt Dietrich Wolff bis 1670.

Als 3. folgt Christof Schenk, doch ist bei ihm nur das Jahr 1672 angegeben. 4. war Gottlieb Werchert, der im Jahre 1678 als Schulmeister genannt wird. Danach amtierte Heinrich Praetorius. Ums Jahr 1700 starb der Schulmeister Esskuchen.

Nun wirkten der Reihe nach Jakobus Hallensleben 1700 – 1728, Jakob Röseler 1728 – 1765, Andreas Wasmas 1765 -1780, Matthias Horst 1780 – 1832, Backhaus, Günther und Bogdenetzki 1832 – 1840, Friedrich Hesse 1840 – 1876, Gottfried Luther 1876 – 1881,

Friedrich Zädow 1881 – 1910, der am 1. Juni 1991 zu Hauptlehrer ernannt wurde, Karl Bader 1910 bis 1930, Willhelm Koch 1931 bis jetzt. In der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts wuchs unser Ort in Einwohner und Kinderzahl.

Das bisherige Klassenzimmer im Kantorratsgebäude reichte daher nicht mehr aus, und die Gemeinde erbaute 1840 eine besondere Klasse der Pfarre gegenüber. Im Jahre 1854 wurde eine zweite und 1865 eine dritte Lehrerstelle gegründet.

Die Reihe dieser Lehrer ist: Franz Tröbes 1854 – 1869, Wilhelm Meienberg 1870 – 1876, Wilhelm Meng 1870 – 1873, Fritze Luckau 1876 – 1878, Otto Willmann 1876 -1881, Johannes Pörner 1879 -1883, August Schwalenberg 1881 -1884, Hermann Haase 1883 – 1888, Hermann Pörner 1884 – 1887,

Christian Beinhoff 1887 – 1890, Wilhelm Fehse 1888 – 1896, Gustav Schomburg 1898 – 1901; auf 4 Wochen Vertretung wurden 1896 nacheinander beschäftigt: Lehrer Jordan und Schulamtsbewerber Albert Brandes (aus Brumby), Hermann Lilge 1898 -1903, Rudolf Garß 1902, Otto Hesse 1903 – 1906, Wilhelm Schulz 1903, Hans Holß 1903 -1905, Paul Schulze 1905 -1906, Hermann Wiedemann 1906- 1931, Otto Dünkler 1906 -1910, Werner Päß 1910 -1914 (fiel bei Henin 1914),

Wilhelm Mauersberger 1914 -1915, Richard Scheffer 1.4.bis 15.08.1915 (fiel am 11.06.1917 im Westen), Walter Barthel, Vertretung vom 07.09. bis 15.08.1915, Wilhelm Schulze 1915 -1917, Hermann Hensche 1919 – 1937, Walter Dilcher,

als erster auf der Hochschule ausgebildeter Lehrer 1937 bis jetzt. Am 10.02.1929 wurde in Brumby eine 4., außerplanmäßige Lehrerstelle eingerichtet. Veranlassung dazu gab die überfüllte 3. Klasse. Der erste Lehrer dieser Stelle war Otto Wartmann 1929 -1931, Nachfolger Hans Finzel 1931 bis jetzt, (Unterbrechung vom 01.04.1932 bis 01.06.1932, wo in Hobeck tätig),

Franz Köchy 1931 -1932, wo diese Stelle wieder eingezogen wurde. Arno Sander amtierte in dieser Stelle vom 01.04.1932 bis 01.06.1932, während Finzel in Hobeck tätig war, und wurde dann mit diesem ausgetauscht. Verwalter der Kirchenstelle ist jetzt Lehrer Hans Finzel. Im Jahre1865 wurde hier der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten eingeführt. Die erste Lehrerin war Frau Mesch, die Anfangs mit jährlich 45 Mark dafür entlohnt wurde, später mit 60 Mark und nach 25 jähriger Dienstzeit mit 100 Mark.

Später nahm man auch Frau Fehse als Hilfskraft an. Die Bezahlung wurde bei ihr gleich auf 60 Mark jährlich festgesetzt.

Nach deren Wegzuge wirkte neben Frau Mesch dann Frau Schiffmann bis 1890. Von 1890 bis 1899 war zweite Handarbeitslehrerin Fräulein Johanne Hohmann. An ihre Stelle trat Frau Köhlitz und später Frau Melle bis 1923. Vom 01.04.1924 bis 1934 unterrichtete Frau Zander in weiblichen Handarbeiten, der dann Fräulein Annemarie Petroll als erste ausgebildete technische Lehrerin folgte und die zur Zeit noch hier amtiert.

Seit der Zeit ist auch das Mädchenturnen aufgenommen worden. Wie schon gesagt, wurde 1865 die dritte Lehrerstelle errichtet. Da man diese Notwendigkeit schon lange vorher erkannt und für die bestehenden zwei Klassen nur einen Unterrichtsraum zur Verfügung hatte, so errichtete man die neue Schule mit zwei Klassenräumen.

Dass geschah im Jahre 1863. Eine über dem Eingang eingelassene Steintafel enthält die Inschrift: „Eingeweihet am 18. Oktober 1863, dem 50 jährigen Gedenktage der Befreiung Deutschlands“. –Seit 1931 zeigen die Schülerzahlen eine Neigung zum Sinken;

sie fielen von 170 auf 145. Im Spätsommer und Herbst treten bei den Kindern öfters Hals- und Drüsenerkrankungen auf, eine Erscheinung, die aus der Beschaffenheit der Gegend resultieren muss. Das Schülermaterial ist nicht unbegabt aber etwas phlegmatisch. Vielleicht ist das letztere eine Rückwirkung der anstrengenden Feldarbeit, zu der die Kinder vom Frühjahr bis zum Herbst in ausgedehntem Maße herangezogen werden. Ein Schulgarten besteht zur Zeit noch nicht, sonst ist die Ausstattung der Schule mit Lehrmitteln nach mehrjährigen Ergänzungen genügend.

Seit 1932 schon besitzt die Schule einen Rundfunkapparat der bei allen wichtigen nationalen Angelegenheiten in Aktion tritt. Ende des Jahres 1937 erhielt die Schule auf einen Lichtbildapparat von der Kreisbildstelle geliefert. Filmvorführungen erfreuen sich bei der Jugend großer Beliebtheit. Öffentliche Schulprüfungen bestanden hier bis 1896 und fanden alljährlich am Donnerstag nach Judica statt.

Von 8 bis 10 Uhr wurde die erste Klasse, von 10,15 Uhr bis 12,00 Uhr die zweite Klasse und von 13,30 Uhr bis 15,00 Uhr die dritte Klasse geprüft. Die Prüfung erstreckte sich in allen Klassen auf Religion und auf zwei oder drei andere Fächer. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Probeschriften und Handarbeiten ausgelegt. Die letzteren werden auch jetzt noch alljährlich vor Ostern ausgestellt. Für die Idee des Nationalsozialismus ist unsere Schuljugend recht aufgeschlossen.

Darf sich doch unsere Schule rühmen, im Jahre 1936 als erste des Kreises durch Verleihung der Hitlerjugendfahne geehrt zu sein, die nur die Schule erhielt, von der mindestens 90 Prozent der Schüler in Jugendorganisationen waren. (bei uns 95 Prozent!). An die Stelle der früheren Elternbeiräte traten 1935 die Schulgemeinden.

Als Schulberater fungieren jetzt Wilhelm Wunderling, Hans Herm, Willi Zander, Frau Emma Schmidt. Der Schulvorstand wurde durch den Schulbeirat ersetzt. Zu ihm gehören Hermann Behrend, Lehrer Hans Finzel, Bürgermeister Franz Hühne, Pastor Werner Stephani, Karl Wolf, Wilhelm Wunderling. Ortsschulvorsteher ist Hauptlehrer Wilhelm Koch.  

 

b) Fortbildungsschule

Die erste Anregung zu deren Gründung ging von einem Erlass der Regierung vom 31.12.1844 aus: „Anstalten zur Fortbildung der der Schule entwachsenen Jugend“. Man vermied absichtlich den Namen „Schule“, um die Jugend nicht zu schrecken.

Auch hier kam es im vorigen Jahrhundert bereits zur Begründung einer solchen, in der Pfarrer und Lehrer Unterricht erteilten.

Da aber der Besuch freiwillig war und über die Stoffauswahl Unklarheit herrschte ging sie wieder ein. Im Oktober 1928 errichtete man hier eine ländliche Berufsschule mit wöchentlich 6 Unterrichtsstunden, aber nur für Knaben. Als Opfer der Sparmaßnahmen fiel sie 1931, weil der Kreis keine Mittel mehr für sie hatte. Sie ruhte bis 1931, wo sie durch die nationalsozialistische Regierung zu neuem Leben erweckt wurde. Jetzt erhalten die Berufsschüler wöchentlich 8 Stunden Unterricht.

Verpflichtet zum Besuch sind die beiden letzten ausgeschulten Jahrgänge der Knaben. Da eine derartige Schule für Mädchen nicht besteht, nehmen diese ein mal in der Woche am Haushaltungsunterricht in Calbe oder Förderstedt teil.

c) Schulgebäude

Über unsere Schulgebäude ist weniger Erfreuliches zu sagen. Der erste Mangel besteht darin, dass nicht alle Klassen unter einem Dache vereinigt sind. Das alte, im Jahre 1840 auf dem Kantorberge erbaute Schulgebäude beherbergt auch noch das

Gemeindebüro und die Wohnung des Gemeindesekretärs. Die Klasse selbst ist nur klein, hat 46 qm. Bodenfläche und ist, weil an der Ost- und Südwand das Erdreich hoch ansteht, feucht und ungesund.  Bei der Schornsteinreinigung wird der Raum jedes Mal arg verschmutzt. Das Brunnenwasser ist zum Trinken völlig unbrauchbar; die Abortgrube liegt vom Brunnen nur etwa 3 Meter entfernt.

Der Hof ist zum Aufenthalt der Kinder in den Pausen zu klein, weshalb sich diese auf dem Kantorberg ergehen. Die zu dieser Klasse gehörige Dienstwohnung des Organisten zeigt die gleichen Mängel und hat von 6 Räumen 4 heizbare. Die Neue,

im Jahre 1863 erbaute Schule enthält 2 Klassen und 2 Lehrerdienstwohnungen. Die Klassen sind zwar groß, je 81 qm, aber zu niedrig, was die Akustik sehr behindert. Die Treppe – die Klassen liegen oben – genügt zwar der Breite nach (105 cm), ist aber aus Holz und der größten Brandgefahr ausgesetzt, weil sie zwischen den 2 Hauptschornsteinen empor führt.

Hinter der Klasse des Nordflügels liegt ein Lehrmittelzimmer, dass aber der Größe ungenügend ist. Die Lehrmittel müssen daher teilweise in Klassen- und Flurschränken untergebracht werden, was den Überblick stört und den zeitraubendes Suchen verursacht. Der Schulhof misst 120 qm, für über 100 Kinder zu klein, und ist bei längerem feuchtem Wetter grundlos, weshalb für die Bewegung der Kinder in den Pausen der Vorplatz an der Straße zu Hilfe genommen wird. Trotz strengster Aufsicht sind hier doch Unfälle durch Fuhrwerke möglich.

Die Straße verläuft am Schulgrundstück in einem nach Norden offenen Bogen. Das Fundament des Hauses ist an der schmalsten Stelle des Hauses nur einen Meter, an der breitesten etwa 3,5 Meter von der Straßenkante entfernt. Der Straßenverkehr hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen und wirkt sich im Unterricht sehr störend aus, besonders wenn, wie es häufig vorkommt, Lastzüge vorbei fahren. Die Aborte sind nur etwa 7 Meter vom Hause entfernt; ebenso steht der Brunnen in bedenklicher Nachbarschaft zu diesen Anlagen (nur etwa 4 Meter entfernt).

Um das Maß des Unzulänglichen voll zu machen, hat der Nachbar noch das jederzeitige Auffahrtsrecht auf dem Schulhof, da seine Scheunenluke nach diesem geht. Die zwei Lehrerdienstwohnungen liegen sonderbarerweise im Erdgeschoß, was sie in ihrem Wert durch das laute Darüber außerordentlich herabmindert. Sie enthalten bei 81 qm. Bodenfläche 4 Zimmer außer Küche, von denen 3 heizbar sind. In beiden Wohnungen ist auf der Hofseite der Schwamm.

Beide Schulhäuser haben keine Blitzableiter. Gärten und Äcker sind zu diesen Wohnungen nicht gelegen.

Neue Schule

d) Einkommen der früheren Schule und der Küsterei

Ursprünglich bekam der Kantor nur 15 Thaler in bar. Nachdem 1672 eine neue Orgel beschafft worden war, legte man ihm

10 Thaler zu und 1697, nachdem die Orgel verbessert worden war noch einen Thaler, damit; er die Orgel in guter Aufsicht und Ordnung halte“. Das Schulmeistereinkommen von damals zeigte folgende Posten: Zum Küstereinkommen rechnen 7 Morgen Acker, so von der Gemeinde frei bestellt werden müssen, einschließlich der Mist- und Erntefuhren. Dünger und Saat muss der Kantor geben.

2 ¼ Morgen liegen im Nienburgischen, 2 ½ Morgen im Magdeburgischen, 2 ¼ Morgen im Staßfurtschen Felde. Ein kleiner Garten bei der Schulwohnung. Die Nutzung der halben Grasung vom Kirchhofe. Noch bekommt er jährlich 12 Groschen für Baumöl zu Glocken und Uhr und an Waschgeld für das weiße Kirchengeräte 6 Groschen, 2 Scheffel Rogen jährlich aus der Gemeinde.

Ein Thaler 6 Groschen aus der Gemeinde, derselben Rechnungen zu schreiben. 34 Brote und so viele Würste auf Neujahr von den Häusern, bei welchen Acker ist. Neujahrgeld von jedem Hause, dabei kein Acker ist, ein Groschen, ebenso von einem Paar Einliegern oder Mietsleuten einen Groschen, von einem einzelnen Einlieger 8 Pfennige. Freies Backen, zu welchem aber die benötigte Heizung muss gegeben werden. Eine Eiersammlung aus der Gemeinde am grünen Donnerstage; von jeder Person, die zum heiligen Abendmahl geht, fallen 2 Eier.

Das königliche Amt aber, und der adlige Steinäckersche Hof geben dazu jeder ein halbes Schock. Schulgeld für die Winterschule von jedem Kinde quartaliter 3 Groschen und 20 Bund Stroh, für die Sommerschule von jedem Kinde quartaliter 2 Groschen. Von einer Copulation oder Trauung, wenn dabei ohne Orgel gesungen wird, 12 Groschen, mit Orgelspiel 16 Groschen. Von einer Taufe für die Aufwartung dabei 3 Groschen. Für jede Fürbitte und Danksagung zu schreiben 6 Pfennige. Bei einer Krankenkommunion 3 Groschen. Für einen Leichgang 3 Groschen, von einer Leiche, wo ein Sermon (Nachruf)  gehalten wird, 12 Groschen, von einer Leiche, da eine Leichenpredigt gehalten wird und Kantor den Lebenslauf schreiben muss 16 Groschen.

Bei Ausrichtungen zu Tau-, Hochzeits- und Leichenfeiern hat er die Mahlzeit.

10.Das Erdinnere von Brumby

a) Das Salz

Im Innern der Erde befinden sich reich Mineralschätze, in unserer Gegend besonders Kalkstein, Kohle und Salz.

Von einer Bohrung nach Salz berichtet unsere Schulchronik und gibt damit gleichzeitig ein Bild von den Schichten der Erde in unserer Gegend. Sie erzählt:

Im Jahre 1893 wurde von seiten des Fiskus auch hier nach Kali und anderen Salzen gebohrt. Unmittelbar am Gänseteiche auf dem Ackerstück des Häuslers Ludwig Steinhausen wurde im Frühjahr 1893 ein Bohrturm errichtet.

Ein solcher Turm ist wohl 30 Meter hoch und bedeckt etwa 50 qm. Er ist aus Holz erbaut und mit Brettern verschlagen. Ein Schuppen für die Maschinen, die Geräte und für etwa 15 Arbeiter stand daneben, sowie eine kleine Feldschmiede.

Ein großer Haufen langer Eisenrohre von verschiedener Stärke wurdeangefahren. Die Tiefbohrung währte vom 29.05.1893 bis 26.10.1994, und zwar wurden 2 Bohrlöcher in die Erde getrieben. Das zweite war etwa 40 Meter vom 1. entfernt, und der Bohrturm wurde im ganzen zu dieser Stelle gerollt.

Die Tiefe jedes Bohrloches betrug etwa 800 Meter. Das Gebirge zeigt nacheinander folgende Schichten: 1 Meter Humus, 0,5 Meter sandiger Ton, 1,5 Meter gelben Ton und Lehm, 15 Meter Muschelkalkstein, 79 Meter weißen, roten und blauen Sandstein, 440 Meter bunten Letten (toniger undurchlässiger Boden) und 6 Meter Anhydrit (wasserfreier Gips).

Bei 543,58 Meter Tiefe stieß man bei dem ersten Bohrloche und bei 537,50 Meter Tiefe im zweiten auf das gesuchte Steinsalz. Das Salzlager hat eine Mächtigkeit von 200 Metern. Auch dieses wurde noch durchbohrt.

Unter  dem Salz fand sich, etwa 16 bis 20 Meter stark, der sogenannte Katzen- oder Stinkstein, der einen eigentümlich penetranten Geruch von sich gibt. Nachdem auch dieser durchbohrt war, traf am auf Kupferschiefer, womit die Bohrung aufhörte.

Das Bohren geschieht mit einem Diamantbohrer. Die Krone eines solchen kostet mehrere tausend Mark. Im schnellsten Wirbel sieht man das Gestänge sich drehen. In der Mitte des hohlen Bohrers bleibt ein Kern stehen.

Ist der Bohrer voll, so wird der Kern abgebrochen. Durch eine Feder in der Bohrkrone wird der Kern festgehalten und mittels der Maschine zutage gefördert. Wird Felsen durchbohrt, so wird mit Wasser gearbeitet das heißt zur Bohrkrone wird von oben Wasser zugelassen.

Das eigentliche Salzlager aber darf mit Wasser nicht durchbohrt werden, weil das Süßwasser die Salzwände auflösen würde. Daher bedient man sich zur Spülung der Magnesialauge. Der herausgehobene Kern zeigt jedes Mal die Bestandteile der Gebirgsschichten. Das ganze Bohrwerk hängt an dem einen Ende eines zweiarmig – ungleicharmigen Hebels. Das andere Ende ist mit einer Schale versehen, die zur Herstellung des Gleichgewichtes mit Eisenstücken belegt wird.

Zum Schluss wurden beide Bohrlöcher mit getrockneten Tonkugeln angefüllt, um ein Eindringen von Regenwasser das die Salzwände auflösen würde, zu verhüten. Die Mutung wurde vom Oberbergamt Halle an der Saale für den Fiskus bestätigt. Häusler Kresse hat das Trottoir vor seinem Hause mit solchen erbohrten Steinen belegt.

b) Der Kalkstein

Auf der Süd- und Südwestseite der Feldmark Brumby, in der Wüstung Tils, befindet sich unter einer Erddecke von 3 Meter Stärke ein ausgedehntes Kalksteinlager, das in der angedeuteten Richtung durch die ganze Feldmark geht.

Der Kalkstein eignet sich sowohl zur Bereitung von Mauerkalk und Zement, als auch zum Pflastern und als Baustein. Das Kalklager zeigt 3 Schichten: die obere Kalksteinschicht wird nur zu Kalk oder Zement gebrannt. Die zweite Schicht darunter heißt Mehlstein. Das ist ein Stein der zum Bauen benutzt wird. Die neue Schule ist ganz aus solchen Steinen erbaut worden.

Die unterste Schicht ist ein harter, blauer Kalkstein, der namentlich zum Pflastern benutzt wird. In den Brumbyer Steinbrüchen arbeiteten um die Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 30 Arbeiter. Die Ackerbesitzer jener Gegend hatten fast alle einen Steinbruch, aus dem sie ihren eigenen Bedarf deckten und auch Steine zum Verkauf auch brechen ließen.

Will man den Kalk als Mörtel verwenden, so muss man ihn erst brennen. Das geschieht in eigens dazu erbauten Öfen, den sogenannten Kalköfen. Einige Steinbruchbesitzer hatten auch solche erbaut, zum Beispiel Weßling, Seiffge, Hübner und Kötz.

Der Zweck des Brennens ist, aus dem Kalkstein die Kohlensäure auszutreiben, damit er an der Luft oder mit Wasser vermischt zu einem Brei zerfällt. Den gebrannten Kalk nennt man Ätzkalk.

c) Braunkohle

Die Wüstung Tilz enthält an der Bahnstrecke Calbe/West nach Güsten auch Kohlenlager, und zwar ist die Kohle Braunkohle. Sie ist aus untergegangenen Wäldern entstanden. Der Vorgang ist  so zu denken, dass die Wälder in Sümpfen versanken, allmählich mit einer Erdschicht überdeckt wurden und durch den Druck der Erdmassen langsam unter Luftabschluss verbrannten, also verkohlten.

Auf gleichem Wege stellt man heute die Holzkohle in Kohlenmeilern her. Die Braunkohle wurde dort im Tagebau gefördert. Der Abbau wurde im Jahre 1908 begonnen und 1922 vollendet. Die Grube wurde

Grube Hedwig-Luise genannt. Um zur Kohle zu gelangen, musste erst eine etwa 10 Meter starke Erdschicht abgeräumt werden. Die Halde davon liegt noch jenseits der heutigen Bahnstrecke. Die geförderte Braunkohle wurde, da der Graf von Alvensleben das Förderrecht erkauft hatte, auf einer Drahtseilbahn nach Neugattersleben verfrachtet und dort zu Naßpreßsteinen in Größe eines Mauersteines geformt. Ein Teil der Abgaben dieser Grube kam teils der Kirche, teils der Schule zugute.

Auch rechts der Chaussee nach Neugattersleben befindet sich solch ein verlassener Tagebau, ebenso vor Üllnitz die ehemalige „vereinigte Eintracht“. Diese Tagebaue haben wohl eine tiefe von 40 bis 50 Meter, sind heute teils mit Grundwasser gefüllt und dienen den Anwohnern als Badegelegenheit.

Der im Tilz liegende Tagebau wird von den hiesigen Einwohnern daher allgemein als Strandbad bezeichnet. Im Gegensatz zu unserem Tagebau wird die Braunkohle bei Calbe noch heute durch einen unter Tage befindlichen Schacht gefördert.

Die Kohle steht hier 165 Meter tief. Durch den Bau solcher Förderanlagen hat sich der Grundwasserstand unserer Feldflur erheblich gesenkt, was bei tiefliegenden Äckern angenehm, bei höherliegenden jedoch unangenehm von den Landwirten empfunden wird, zumal unsere Gegend von Mai bis Juli unter Regenarmut leidet, weil sie im Regenschatten des Harzes liegen.

11. Das Erdäußere von Brumby

Unsere Landschaft, so wie sie sich heute dem Auge zeigt, ist sedimentären Ursprungs, das heißt in der Hauptsache hat sie das Wasser gestaltet. Sie ist eine Ebene, und hervorragenden Anteil an ihrer Formung hat die Eiszeit. Vor Zehntausenden von Jahren drangen vom Norden her gewaltigen Eismassen in unsere Gegend vor, die vordem tropische Klima besaß.

Was der Grund dieser Abkühlung war, ist noch nicht einwandfrei festgestellt; aber den Beweis für die Einwirkung der Eiszeit besitzen wir in dem Vorhandensein von Gletscherschrammen, Strudellöchern oder Gletschertöpfen und besonders hier in dem Vorkommen von Findlingen. Findlinge sind Felsblöcke, die aus dem hohen Norden vom Eise hierher verfrachtet wurden und beim allmählichen Abtauen liegen blieben.

Das Eis brachte nicht nur auf seinem Rücken, sondern auch mit seinem Fuße große Gesteinsbrocken mit sich, die beim Vorwärtsdrängen des Eises und seinem riesigen Druck von oben dem Boden in der Bewegungsrichtung aufschrammten. Solche Gletscherschrammen finden sich beispielsweise in den Steinbrüchen bei Gommern und zeigen durch ihre Nord- Südrichtung den Verlauf der Eisbewegung an.

Die Gletschertöpfe entstanden dadurch, dass Schmelzwasser in Gletscherspalten stürzte und mitgerissene Steine in eine drehende Bewegung versetzte, die sowohl das Eis durchbohrten, wie auch in den harten Untergrund kesselförmige Vertiefungen einmahlten. Bei ihrer Wanderung nach Süden brachten die mächtigen Eiszeitgletscher abgewitterte Gesteinsmassen mit.

Solche Gesteinsmassen fanden sich auf dem Rücken, im Innern und am Fuße der Gletscher. Durch die Last des Eises und die Reibung der Gesteine aneinander oder mit dem Untergrunde bildeten sich aus diesen „ Moränen“, die durch das Schmelzwasser zu einer mit abgerundeten und abgeschliffenen Gesteinstrümmern vermischten Schlammasse wurden. Am Gletscherende trat diese Gesteins- und Schlammasse zu tage und vereinigte sich mit dem Gehalt der Oberflächenmoräne zur Endmoräne.

Solche Endmoränen schufen die Wartenberge. Indem sich die Gletscher über unebenes Gelände bewegten, rasierten sie manchmal Erhöhungen ab und lagerten sie an anderen Stellen wieder auf. Solcher Abtransport von Schollen zeigt sich zum Beispiel in den Kiesgruben auf dem Wartenberge.

a) Der Wartenberg

Der Wartenberg ist die höchste Erhebung im Kreise Calbe. Seine Kuppel liegt ca. 120 Meter über dem Spiegel der Nordsee.

Von ihm hat man einen herrlichen Rundblick über unsere Börde und das rechtselbische Land. Nach Westen begrenzen der Harz und seine Vorberge den Blick, im Norden grüßen die Magdeburger Kirchtürme und nach Süden schaut das Auge bis zu den anhaltischen Städten Bernburg und Köthen.

Erweitert wird die Fernsicht noch durch den im Jahre 1903 erbauten Bismarckturm, der auf der höchsten Kuppe stehend, bis zu 35 Meter emporstrebt.

Bismarckturm auf dem Wartenberge

Er ist ein runder, nach oben sich verjüngender Turm massiv aus Kalkstein errichtet und trägt eine Zingelkrönung, in seiner klotzigen Urwüchsigkeit die Gestalt des Altreichskanzlers symbolisierend. 157 Stufen einer Wendeltreppe führen nach oben. Das Erdgeschoß des Turmes enthält eine Gedächtnishalle. Hier finden sich die Namen der Stifter, die durch ihre Spenden den Bau ermöglichten. Der Platz um den Turm ist eingezäunt und bietet durch wohlgepflegte Anlagen ein reizvolles Bild.

Etwa 10 Minuten talwärts nach Calbe zu hat man zu Anfang unseres Jahrhunderts ein Wäldchen geschaffen, das bei der Waldarmut unserer Gegend viele Menschen zu einen Sonntagsauspfluge verlockt, zumal man hier nach „beschwerlichen Bergaufstieg“ in einer Wirtschaft Erquickung finden kann.

b) Verkehrswege

Hinsichtlich der Verkehrswege sollen früher hier wie in der Umgegend grauenhafte Zustande geherrscht haben.

Namentlich zur Herbstzeit und bei Regenwetter waren die Wege grundlos, so dass die Fuhrwerke bis über die Achsen im Schlamm versanken und Pferde und Wagen nur unter großen Mühen daraus befreit werden konnten.

Ein ganz besonders gefürchtetes Gebiet war in dieser Hinsicht der Neugatterslebener Grund. Wie eine Erlösung begrüßten daher die Brumbyer den Bau der Chausseen, die ihre Feldmark durchschneiden und einen bequemen und sicheren Verkehr für Fuhrwerke und Fußgänger ermöglichen.

Brumby besitzt jetzt 3 solcher Kunststraßen. Die eine führt nach Calbe, die andere nach Neugattersleben und die 3. nach Üllnitz und Förderstedt. Die erste, 4 Kilometer lang, ist im Jahre 1856, die zweite, 5 Kilometer lang, ist 1867, und die dritte, bis Üllnitz 3 Kilometer lang, ist im Jahre 1857 erbaut worden.

Aber auch die Feldwege sind nicht mehr in so trostlosem Zustande wie früher. Der Grund dafür ist einmal, dass sich in unserer Feldmark durch den Bau von Gruben, Schächten und Steinbrüchen der Grundwasserstand senkte und zum anderen, dass man Wasserabzugsgräben anlegte und die Feldwege in gewissen Zeitabständen durch Beschüttung mit Kies verfestigte.

Feldwege führen von Brumby nach dem 7 Kilometer entfernten Nienburg, dem gleichweit entfernten Staßfurt, dem 3 Kilometer abliegenden Glöthe, dem 7,5 Kilometer entfernten Eickendorf und dem 6 Kilometer entfernten Klein- Mühlingen.

Zens liegt, erreichbar auf dem über dem Wartenberg führenden Fuchsbergweg, 6 Kilometer ab. Sämtliche Straßen und Wege sind an beiden Seiten mit Obstbäumen bepflanzt und verhelfen durch deren Nutzungsverpachtung Kreis und Gemeinde zu beträchtlichen Einnahmen.

Eine Eisenbahnstation ist Brumby nicht; aber es ist doch tröstlich das Rollen der Bahnwagen aus etwa einem Kilometer zu hören. Sonst ist Brumby mit der großen Welt durch die Jägersche Autobuslinie von Calbe nach Förderstedt und umgekehrt verbunden, welche die Zubringerdienste zu den dortigen Bahnhöfen in wenig befriedigender Weise löst.

Hat man doch zu den Magdeburger Zügen eine ein- bzw. zweistündige Wartezeit zu absolvieren. Gottseidank, dass da Hellige und Lüttge eine Autovermietung unterhalten oder der KdF.-Wagen im Jahre 1939 in den Verkehr kommt!

12. Einwohner Brumbys nach Berufen vom Jahre 1938

a) Großhöfe

Burg Brumby, Besitzer Gustolf von Trotha auf Hecklingen; Amt Brumby, Besitzer Wilhelm Köhne;Landgut von Wilhelm Ziemann.

b) Erbhöfe 

Walter Barkow, August Bosse, Willi Bodenburg, Otto Becker, Albert Brandes, Kurt Hübner (Bergholtz), Wilhelm Kahse, Wilhelm Kötz, Berthold Lotz, Otto Rettig, Gustav Schulze, Friedrich Schulze, Rudolf Schacke, Franz Sperling, Friedrich und Otto Willing, Wilhelm Zencker, Ernst Ziemann.

c) Landwirte 

Paul Bach, Albert Becker, Witwe Minna Both, Wilhelm Draheim, Friedrich Eckstein, Otto Friedrich, Paul Friedrich, Walter Friedrich, Ernst Grobe, Witwe Anna Hohmann, Hans Hühne, Franz Koch, Karl Koch, Walter Koch, Walter Köhlitz, Andreas Könnecke, Karl Kries, Andreas Linde, Wilhelm Linde, Wilhelm Miehe, Erich Müller, Wilhelm Neibert sen. und jun. ,Witwe Minna Pohling, Friedrich Pöllnitz, Emil Praetz, Walter Randel, Kurt Rudat, Willi Schufft, Franz Wegener, Fritz Wegener, Willi Zander.

d) Handwerker und Gewerbetreibende

Ernst Adam, Gustav Aufzug, Heinrich Ahlschwede, Wilhelm Ahlschwede, Hermann Behrend, Paul Behlau, Johann Biskup, Otto Bringer sen., Otto Bringer jun., Friedrich Barby, Paul Barby, Richard Boden, Hermann Baacke, Otto  Baacke, Erhard Coppi, Wilhelm Draheim jun., Hermann Ebeling, Hermann Emmer, Willi Fiedler, Willi Fehske, Otto Friedrich, Karl Gauditz, Paul Greiner, Gustav Gabriel, Robert Göhlich, Valide Herm, Franz Hühne, Hermann Heinrich, Richard Hellige, Hans Herm, Fritze Hühne, Albert Harig, Hermann Hoyer, Karl Wilhelm Hühne, Otto Heinrich, Wilhelm Hoffmann, Karl Heide, Paul Heide, Karl Henneboh, Friedrich Jäger, Richard Klein, Hermann Koch, Rudolf Köhler, Franz Kresse, Paul Köhlitz,

Erich Klein, Kurt Könnecke, Walter May, Hermann Müller, Arnold Müller, Ernst Meinecke, Paul Nicolai, Friedrich Niehoff, Fritz Oberbeck, Karl Oberbeck jun., Bernhard Pastwa, Paul Posfuß, Otto Prietzel, Richard Prietzel, Karl Quosig, Fritz Richling, Otto Riemer, Heinrich Ronge, Heinrich Schneevogt, Kurt Simon, Wilhelm Schnuer, Gustav Schmidt, Paul Stredicke, Wilhelm Stechert, Paul Sander, Otto Schrader, Paul Wagner, Hermann Weber, Wilhelm Wunderling, Richard Zschinzch

e) Beamte und Angestellte

Friedrich Buchholz, Friedrich Böhme, Gustav Buresch, Friedrich Bestian, Walter Dilcher, Karl Eisfeld, Hermann Eisfeld, Karl Friedrich, Hans Finzel, Otto Hädicke, Karl Hölzke, Karl Heinrich, Walter Heinrich, Gustav Hennig, Gustav Hennig sen., Ewald Konrad, Gustav Kluge, Willi Kahse, Wilhelm Koch,

Wilhelm Kresse, Emma Kilian, Otto Kuhnert, Wilhelm Lehmkuhl, Otto Löwe, Bernhard Lütge, Karl Lorenz, Karl Müller, Heinrich Müller, Paul Müller, August Naumann, Rudolf Ohm, Erich Pirau, Emil Quas, Karl Rotte, Hermann Stöcklein, Franz Schnuer, Fritz Stredicke, Georg Schuster, Herbert Stenzel, Franz Schmidt, Werner Stephani, Karl Wolf, Karl Wunderling, Fritz Ziegeler

f) Industriearbeiter

Karl Böhme, Walter Bach, Gustav Bochert, Wilhelm Bach, Alfred Bertram, Otto Beinhoff, Ernst Böhme, Hermann Block, Richard Behlau, Anton Behlau, Erich Blaue, Wilhelm Block, Gustav Draheim, Gustav Fiedler, Walter Fleisch, Fritz Franke, Johann Golla, Paul Gelsock,

Otto Heinrich, Robert Holtz, Joseph Hackethal, Wilhelm Heinrich, Heinrich Höhne, Gustav Hennig jun., Ernst Janeck, Hermann Kölling, Otto Klein, Adolf Koscheck, Hermann Konrad, Julius Kroll, Paul Kempa, Friedrich Lüddecke, Otto Müller, Ernst Meyer,

Walter Naumann, Heinrich Neumann, Karl Nickolai, Paul Prietzel, Paul Rudolf, Erich Rudolf, Richard Redmann, Hermann Rotte, Emil Stange, Friedrich Schmidt, Gustav Schulz, Bernhard Schufft, Otto Schulke, Fritz Steffen, Fritz Schleußner, Gustav Schleußner, Friedrich Wolf, Heinrich Westphal, Ernst Wilke, Hermann Wolf jun., Karl Zander

g) Landwirtschaftliche Arbeiter

Walter Brehmer, Franz Brehmer, Otto Bytow, Gustav Borchert sen., Heinrich Biskup, Ernst Behlau, Ernst Block, Hermann Belitz, Wilhelm Bestian, August Brehmer, Otto Brehmer,

Karl Brehmer, Friedrich Brehmer, Hermann Diesing, Friedrich Doll, Fritz Doll, Wilhelm Diesing, Marie Doll, Karl Doll, Ewald Dietrich, Ludwig Diedrich, Paul Eisfeld,

Otto Fiedler, Otto Friedrich, Ernst Fanselow, Gottfried Friedrich, Berthold Fanselow, Walter Fanselow, Franz Gauditz, Paul Gieseler, Karl Gelsock, Anna Gelsock, Walter Gauditz,

Walter Hirte, Friedrich Holstein, Wilhelm Heinrich, Paul Herrmann, Friedrich Hellwig, Marie Hädicke, Berta Heinrich, Joseph Jama, Wanda Juckel, Otto Krone, Franz Kempa,

Else Köhlitz, Karl Köhlitz, Franz Liepelt, Paul Müller, Paul Müller, Walter Nicolai, Friedrich Oberbeck, Karl Prietzel, Peter Powung, Johann Pietrzyk, Franz Prietzel,

Ernst Prietzel, Berta Quosig, Marie Rauch, Fritz Rummel, Margarete Rummel, Karl Schindler, Karl Schleußner, Marie Schleußner, Willi Schulze, Marie Schleußner,

Karl Schuft, Eduard Statezny, Friedrich Schmidt, Stanislaus Tomala, Franz Wirrmann, Paul Wesemann, Karl Wilke, Hermann Wilke, Karl Wernicke, Karl Wehling, Walter Wehling,

Hermann Werner, Minna Wesemann, Wilhelm Zeising, Ernst Zischke, Franz Zischke, Gustav Zinnow

h) Altsitzer, Rentner und Invaliden

Friedrich Bodenburg, Dorothee Böckelmann, Amanda Böhme, Auguste Bach, Minna Bedau, Wilhelm Baumgarten, Marie Brandes, Luise Block, Karoline Brehmer, Friedrich Dietz,

Sophie Dötzel, Friedrich Diesing, Wilhelm Domine, Marie Ernst, Alvine Eimecke, Minna Eimecke, Wilhelm Eisfeld, Friedrich Fleisch, Dorothee Fischer, Anna Friedrich, Marie Friedrich,

Hermann Friedrich, Friedrich Große, Marie Grobe, Marie Hoppe, Wilhelm Heide, Friederike Hoffmann, Anna Haupt, Marie Herrmann, Richard Hädicke, Berta Hoffmann,

Johanne Hohmann, Luise Heinrich, Franz Heide, Frida Hecker, Marie Hollstein, Marie Hädicke, Albert Hermann, August Knüpfer, Anna Krone, Hedwig Kahse, Hildegard Kitzing, August Köhlitz,

Wilhelm Köhlitz, Emma Köhlitz, Friedrich Köhlitz, Minna Kroll, Marie Lehmann, Friedrich Lüddecke sen., Marie Matiske, Hermann Matiske, Friedrich Meiling, Friedrich Müller,

Karl Nickolai, Karl Oberbeck sen., Friedrich Prietzel, Hermann Pape, Berta Prietzel, Paul Rosengart, Leberecht Rotte, Clemens Richter, Martha Spandau, Friedrich Schäfer,

Wilhelm Schmidt, Wilhelm Stredicke, Minna Schünemann, Friederike Steffen, Minna Schnur, Friedrich Schwenke, Karoline Schmidt, Emilie Schulze, Friedrich Thiele, Friederike Wehling,

Minna Wesemann, Hermann Wolf sen., Marie Wesemann, Elisabeth Ziemann, Anna Zander, Friederike Zander, Wilhelm Kahse sen..

Postkarten

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